Das kleine Dorf Saint-André-de-Valborgne in den Cevennen, Startpunkt unserer Tour 45 auf dem Sentier de l’Escale, konnte in diesem Sommer doppelt so viele Besucher verzeichnen, wie üblich. Der Grund ist ein neues Schild, das am Ortseingang unter der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h befestigt ist.
Régis Bourelly, der Bürgermeister des Ortes, sorgte damit für Schlagzeilen in allen französischen Zeitungen. Völlig entnervt von Touristen aus der Stadt, die regelmäßig in seinem Büro auftauchten, um sich über Lärm durch bellende Hunde, Traktoren oder einen früh erwachenden Hahn und Kuhfladen auf den Wanderwegen zu beschweren, griff er zur Selbsthilfe.
»Vorsicht! Französisches Dorf. Betreten auf eigene Gefahr« ist auf dem Schild am Ortseingang zu lesen. »Wir haben hier Kirchturmglocken, die regelmäßig läuten und unsere Hähne krähen früh am Morgen. In der Nähe weiden Tierherden und einige der Tiere tragen sogar Glocken um den Hals. Auf den Feldern arbeiten Bauern, um Essen für Sie zu produzieren. Wenn Sie das nicht aushalten, sind Sie hier am falschen Platz.
Im üblichen Presse-Sommerloch machte die amüsante Meldung schnell die Runde. Seitdem stoppen in Saint-André-de-Valborgne viele neue Gäste, um ein Selfie mit dem Schild zu machen und den Ort zu sehen, der sich der »Verteidigung der französischen Lebensart« verschrieben hat. Keiner der neuen Besucher beschwert sich in der Mairie und Monsieur Bourelly ist sehr zufrieden.