Wanderausrüstung für Familien
Für alle Touren im Hochgebirge sind Wanderschuhe notwendig, auch für Kinder. Auch bei den kürzeren Wanderungen mit wenig Steigung im Voralpenbereich sollten Kinder feste Schuhe tragen. Diese brauchen ein griffiges Profil und sollten über die Knöchel gehen, um genügend Halt zu bieten.
Am Berg scheint die Sonne besonders intensiv. Im Sommer ist ein gut sitzender Sonnenhut mit UV-Schutz und Sonnencreme unverzichtbar. In höheren Lagen gehört außerdem immer eine Jacke ins Gepäck – am besten eine wasserdichte. Wer einmal beobachtet hat, wie rasant im Gebirge Wolken aufziehen können und wie schnell es dann abkühlt, wird sie auch an einem warmen Sommertag nicht vergessen. Kurze Hosen sind bei den Kleinsten nicht so optimal. Selbst eine dreiviertellange Hose bietet besseren Schutz, sollte ein Stolperer auf steinigem Boden doch mal zum Sturz führen. Deshalb gehören auch Pflaster oder sogar ein kleines Erste Hilfe Set zur Standardausrüstung, wenn man in Begleitung von Kindern wandert – vielleicht ergänzt mit ein paar Blasenpflastern. Im Frühjahr und Herbst sollte zusätzlich zur Regenjacke ein warmer Pulli (z.B. Fleece) in den Rucksack.
Hungrige oder durstige Kinder laufen nicht gern. Auch wenn eine Einkehr geplant ist, braucht es immer ein paar leckere Snacks im Gepäck. Wo keine Hütte zu finden ist (Vorsicht, Almen sind oft nur während der Weidezeit von Juni bis Mitte September bewirtschaftet), kann man stattdessen ein Picknick einplanen. Auch eine gefüllte Wasserflasche gehört zur Ausrüstung. Im Sommer sollte man nicht zu knapp kalkulieren: 1 Liter Wasser für Erwachsene und einen halber Liter pro Kind sind das Minimum.
Der Rest ist Kür: Manche Kinder finden es toll, einen eigenen Rucksack zu tragen. Die Wasserflasche passt hinein, eine Jacke oder vielleicht ein Kuscheltier, das unbedingt mit zum Ausflug muss und auch all die Steine, Zweige und Schneckenhäuser, die unterwegs unbedingt gesammelt werden müssen. Wichtig ist dabei nur, dass das Gepäck nicht zu schwer wird. Kinder bis 6 Jahre sollten nicht mehr als 1 Kilo auf dem Rücken tragen. Älteren Kindern sollte man zumindest den Transport von Wasserflaschen und Jacken übertragen, damit die Eltern nicht zu Lasteseln werden. Sie können dann auch ein Taschenmesser, den Fotoapparat oder ein Fernglas einpacken. Für Kinder bis 9 Jahre sollte laut Informationen des Alpenvereines das Gewicht des Rucksacks 3 Kilo nicht überschreiten, 12-jährige schaffen schon bis 5 Kilo.
Wanderstöcke sind für die Eltern angenehme Hilfsmittel. Ich schätze sie vor allem beim Abstieg, wenn es mal etwas steiler wird oder auf rutschigen Schotterwegen. Auch bei feuchtem Wetter, wenn Wald- und Wiesenpfade nass und schmierig werden, sind Stöcke eine echte Hilfe. Trägt man ein Kind in der Kraxe, sind sie auf unebenen Wegen beinahe unverzichtbar. Kinder kommen meist ganz gut ohne zurecht, finden es aber toll, zwischendurch mit der Profiausstattung der Eltern unterwegs zu sein. Mit etwas Phantasie wird ein Teleskopstock auch zum Schlepplift am Berg oder zum Pferdchen spielen verwendet. Alternativ sucht man einen Wanderstock im Wald. Ist das richtige Exemplar gefunden, wird er, mit Schnitzmustern verziert, zu einem ganz besonderen persönlichen Stück.
Wer mit Kindern am Wasser unterwegs ist, sollte außerdem Kleidung zum Wechseln einpacken. So lässt es sich unbeschwert toben und balancieren, ohne dass ein Ausrutscher mit nassen Füssen das vorzeitige Ende des Ausflugs heraufbeschwört.