Im Tal der Dordogne, Provence mit Kindern, Pyrenäen, Updates zu den Büchern

Für Reisen nach Frankreich nicht vergessen: Die französische Umweltplakette!

In den verkehrsreichen Sommermonaten zieht es in Frankreich Franzosen und Touristen ans Meer. Die Luftbelastung durch den Verkehr steigt und damit auch die Wahrscheinlichkeit für Fahrverbote in den französischen Umweltzonen. Wer dann in Frankreich ohne Umweltplakette unterwegs ist, kriegt schnell Probleme.

Wie auch in Deutschland gibt es in Frankreich in den Großstädten permanente Umweltzonen, in die nur mit einem Fahrzeug eingefahren werden darf, dass eine bestimmte Norm erfüllt und das durch eine Umweltplakette anzeigt. Sie heißen ZCR-Zonen (zones à circulation restreinte) und werden durch Straßenschilder angezeigt. Es gibt sie zur Zeit in Paris, Grenoble, Straßburg und Lille und sie sind selbst bei einer Reise in diese Städte problemlos zu umgehen.

Temporäre Umweltzonen

Der Grund, warum Ihr Euch inzwischen bei jeder Frankreichreise informieren müsst, sind die temporären Umweltzonen. Sie umfassen teilweise ganze Departements und betreffen in diesen auch die Autobahnen. Temporäre Umweltzonen werden als Zone ZPA (zone de protection de l’air) bezeichnet. Gelten sie für ein ganzes Departement kommt ein kleines »d« dahinter: ZPAd. Die Einfahrt in diese Zonen wird dann beschränkt, wenn die Luftverschmutzung kritische Werte überschreitet – also erwartungsgemäß zu den Ferienzeiten im Sommer mit viel Verkehr. Das Verbot gilt auch für ausländische Fahrzeuge ohne Umweltplakette und zwar auch dann, wenn Euer Fahrzeug laut deutscher Plakette die Voraussetzungen für die Einfahrt in die Zone erfüllt. Ihr braucht die entsprechende französische Crit’Air-Plakette auf der Windschutzscheibe, sonst müsst ihr im Fall der Fälle das entsprechende Departement umfahren. Werdet Ihr ohne Umweltplakette erwischt, kostet das mit einem PKW mindestens € 68, für größere Fahrzeuge seit Ihr ab € 135 dabei.

Temporäre Fahrverbote werden vor Ort nicht angezeigt, Ihr müsst Euch also selbst informieren – zum Beispiel über den Verkehrsfunk oder über die Website des Verkehrsministeriums. Von Green-zones.eu gibt es auch eine kostenlose App, mit der Ihr Euch unterwegs auf dem Laufenden halten könnt.

Eine Crit’Air Plakette bestellen

Die Plakette kann nur online in Frankreich bestellt werden und wird per Post zugestellt. Ihr müsst also rechtzeitig daran denken, sie zu beantragen. Am kostengünstigsten und völlig unkompliziert geht das direkt beim französischen Verkehrsministerium unter www.certificat-air.gouv.fr. Die Seite lässt sich auf Deutsch umstellen. Die Plakette kostet dort €3,11 zuzüglich €4,21 Porto für die Zustellung nach Deutschland. Auf der Green-Zones Website und bei einigen anderen Vermittlern könnt Ihr die Plakette ebenfalls bestellen, zahlt dann aber fast 30 Euro für die gleiche Leistung.

Die französische Plakette ist in Stufe 1 bis 5 unterteilt. Welche Ihr bekommt, ist vom Alter und der Schadstoffklasse Eures Autos abhängig. Anders als bei uns tragen die saubersten Fahrzeuge eine Crit’Air Plakette mit der Klasse 1. Für ein Dieselfahrzeug bekommt Ihr maximal die Klasse 2. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, deren Erstzulassung vor dem 1. Januar 1997 liegt, bekommen gar keine Umweltplakette. Fahrt Ihr ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen muss es nach dem 01.01.2001 zugelassen sein, um noch berücksichtigt zu werden. Bei Fahrverboten werden dann zuerst die Fahrzeuge ohne Plakette und dann die Schadstoffklassen 4 und 5 vom Verkehr ausgeschlossen. Bleiben die Werte in der Luft schlecht, können weitere Schadstoffklassen folgen.

Umweltzonen in unseren Reisezielen in Frankreich oder auf der Fahrt dorthin:

Fahrt zur Dordogne: Der Großraum Lyon, den Ihr auf dem Weg zur Dordogne und oft auch auf dem Weg in den Süden durchquert, kann als ZPA-Zone von temporären Fahrverboten betroffen sein, die dort allerdings zur Zeit nicht auf den Autobahnen gelten. Eine zweite temporäre Umweltzone, die aber im ganzen Departement ausgerufen werden kann, durchfahrt Ihr um Clermont-Ferrand ( ZPAd-Zone). Die Einschränkungen können auch für die A89 nach Bordeaux gelten. An der Dordogne selbst, gibt es keine Umweltzonen.

Fahrt in den Süden (Ardèche, Provence, Pyrenäen): Südlich von Lyon führt die Autoroute du Soleil (A7), die die typische Route in den Süden ist, durch die Departements Grenoble und Drome/Valence, die beide temporäre Umweltzonen sind. Fahrverbote gelten hier auch für die Autobahn. Südlich davon ist mit dem Departement Bouches-du Rhone/Marseille das Gebiet der Provence auch direkt betroffen, während es in den Cevennen und an der Ardèche keine temporären Umweltzonen gibt.

Wer weiter in die Pyrenäen fährt, durchquert noch die Umweltzone Hérault/Montpellier, wo Ihr die A9 zwischen Orange und Perpignan im Blick behalten solltet. In den Pyrenäen selbst, trefft Ihr nur an der Atlantikseite auf die Umweltzone im Departement Pyrénées Atlantiques.