Familien-Wander-Abenteuer in den Highlands und auf den schottischen Inseln
Grüne Hügel, in denen Hunderte von Schafen weiden, eine zerklüftete Küste mit vielen blendend weißen Sandbuchten, große saubere Seen, malerisch zerbröselnde Burgruinen und viel Platz zum Klettern, Buddeln und Toben für die Kids – das alles ist typisch Schottland. Typisch ist auch der Regen, der dafür sorgt, dass hier alles so üppig grün ist. Und natürlich die Regenbogen, die so oft zu sehen sind, weil hinter den schwarzen Wolkenbergen schon wieder die Sonne hervorblitzt und die atemberaubende Landschaft vor uns in beinahe magisches Licht taucht.
Schottland, das auf gälisch Alba heißt, ist (noch) ein Teil von Großbritannien. Politisch ist es eine autonome Region mit einer eigenen Verwaltung, die in der Hauptstadt Edinburgh sitzt. Das schottische Gebiet wird unterteilt in die drei Bezirke Highlands, Central Lowlands und Southern Uplands. Die Highlands, zu der auch die vorgelagerten Inselgruppen der Inneren und Äußeren Hebriden gehören, gelten als das Gebiet, in dem die alten schottischen Traditionen am besten erhalten geblieben sind. Die Highland-Games, die im Sommer in jeder Region stattfinden, sind durchaus nicht nur Touristenspektakel, sondern ein wichtiges Ereignis für die einheimische Bevölkerung. Auf diesen Festen werden Baumstämme geworfen und Steine geschleudert, Reel und Strathspey getanzt, der Dudelsack gespielt und Kuchen und Tiere prämiert.
Rund um Loch Lomond
Nördlich von Glasgow erreicht man schnell den Nationalpark Loch Lomond and the Trossachs, in dem mehrere große Seen und schöne Waldgebiete liegen. Er ist bei Touristen besonders beliebt und auch Naherholungsgebiet für die Stadt Glasgow, weshalb ist hier immer viel los ist. Ihr könnt auf den Seen Boot fahren und durch die Hügel wandern.
Die schottischen Highlands
Die Region westlich des Nationalparks ist deutlich weniger touristisch. Am Loch Awe könnt ihr das malerische Kilchurn Castle besuchen. Von Oban fahren die Fähren zu den Inneren Hebriden. Etwas weiter nördlich ist das eindrucksvolle Tal von Glencoe ein erster Vorgeschmack auf die kahlen Hügel des Nordens. Am nördlichen Rand des Tales liegt der Ben Nevis. Er lockt als höchster Berg Schottlands viele Wanderer nach Fort William, wo auch der berühmte West Highland Way endet. Die kleine Stadt ist so etwas wie ein letzter Posten der Zivilisation, bevor die dünn besiedelte Landschaft der nördlichen Highlands beginnt.
Hier gibt es kaum noch größere Bäume, sondern nur noch mit Gras und Heide bedeckte steinige Hügel und viele Seen und Bäche. Diese Landschaft ist nicht von selbst, sondern durch Einwirkung des Menschen entstanden. Im Laufe der Geschichte wurde der hier einstmals heimische Mischwald gerodet, um Holz zu gewinnen. Nach den Highland Clearances im späten 18. Jahrhundert, bei denen die Pächter vertrieben wurden, um Platz für Schafe zu schaffen, war der größte Teil der Highlands menschenleer. Er ist es bis heute geblieben. An der Küste hier im Norden sind mit Sango Sands, der Bucht von Balnakeil und der Sandwood Bay einige der schönsten Strände und die einsamsten Landschaften Schottlands zu finden.
Die schottischen Inseln
Von den Inseln, die an der Westküste Schottlands im Atlantik liegen, hat jede ihren eigenen Charakter. Die näher am Festland liegenden Inseln Skye, Mull, Jura, Islay und Rum sowie etliche kleinere Inselchen gehören zur Gruppe der Inneren Hebriden. Die Isle of Skye ist inzwischen ein Opfer ihrer landschaftlichen Reize und im Hochsommer hoffnungslos überfüllt. Auf den kleineren Inseln geht es deutlich ruhiger zu. Die Äußeren Hebriden sind weiter draußen im Atlantik zu finden und liegen sehr abgeschieden. Gälisch ist hier noch eine verbreitete Sprache. Am häufigsten besucht wird die Insel Lewis and Harris, die mit dem Hauptort Stornoway eine echte kleine Metropole zu bieten hat. Der spektakuläre Steinkreis von Callanish und die endlosen, makellos weißen Sandstrände locken einige Touristen hierher. Die Inseln North and South Uist sind dann ein passendes Ziel für Fans echter nordischer Einsamkeit.
Schottland mit Kindern entdecken
Schottland ist ein Paradies für aktive, von ursprünglicher Natur begeisterte Familien. Bröckelnde Ruinen, lange Sandstrände mit Kletterfelsen, viel Wasser und einsame grüne Hügel bieten ein echtes Abenteuerland, das erforscht werden möchte. In den Bergregionen geht das nur zu Fuß, am Meer sind besonders Ausfüge mit dem Boot geeignet, auf denen man oft Delfine oder Seehunde zu sehen bekommt. Auf den Inseln und im Süden der Highlands gibt es auch einige interessante Freilichtmuseen, viele Burgen und hübsche Gartenanlagen mit verschlungenen Pfaden, die das Familienprogramm ergänzen können.