Neueste Artikel

Aktuelle Informationen per mail

Ab sofort können Sie sich alle neuen Informationen zu Naturzeit Reiseführern kostenlos nach Hause holen. Drei bis vier mal im Jahr informieren wir Sie über Aktualisierungen zu den Büchern und stellen im Frühjahr unsere Neuerscheinungen vor. Außerdem greifen wir Themen rund um das Reisen mit Kindern und besondere Informationen zu unseren Reisezielen auf. Die letzte Ausgabe können Sie hier einsehen.

Selbstverständlich können Sie unseren Newsletter auch jederzeit wieder abbestellen. Über Ihr Interesse und Ihre Anmeldung freuen wir uns sehr.

Button_Newsletter_heller

Zwischen Chiemgauer Alpen und bayerischem Meer

Wir sitzen gemütlich am Ufer, die nackten Füße vergraben im warmen Sand. Die Sonne sinkt dem Wasser entgegen und das kräftige Himmelblau wechselt ganz langsam in einen zarten Goldton. Die Kinder klettern über die Uferfelsen, plantschen im flachen Wasser und ziehen mit großem Einsatz imaginäre Fische an Land. Ein Kanu treibt langsam vorbei.

Unsere Tourentesterinnen im Chiemgau: Mona und Stella, die Töchter von Christian Winkler.

Nein, wir sind nicht am Mittelmeer. Wir sitzen am Ostufer des Chiemsees, der nicht nur beim Sonnenuntergang ganz besondere Qualitäten entwickelt. In den Bergen am Horizont, hinter denen die Sonne jetzt gerade verschwinden will, könnten wir gleich morgen wandern gehen. Nur eine kurze Autofahrt entfernt spaziert man zwischen genüsslich futternden Kühen über die grünen Wiesen der Winklmoosalm, klettert hinauf zum idyllisch gelegenen Taubensee oder besucht die Zwergponies auf der Hefteralm bei Grassau.

Am nächsten Tag erforschen wir das Seeufer mit seinen vielen Badebuchten auf dem autofreien Chiemseeradweg oder wir leihen selber ein Kanu. Am See kann man auch surfen und segeln oder mit dem Ausflugsboot eines der berühmten Schlösser Ludwigs II. besuchen. Weniger bekannt, aber nicht weniger spannend, sind die Burg in Hohenaschau mit eigener Falknerei, die schaurige Felsenfestung des Raubritters Heinz von Stein, die vielen kleinen Seen im Umland oder die Erlebniswege durchs Hochmoor am südlichen Seeufer. Bei der Auswahl der Touren für das neue Buch Mit Kindern im Chiemgau hatten wir wirklich die Qual der Wahl …

Mit Kindern im Chiemgau

Ausgewählt haben wir diesmal zu zweit, das Buch über den Chiemgau ist im Teamwork entstanden. Christian Winkler hat als Autor mehrerer Wohnmobilreiseführer bereits Erfahrung mit Reisebüchern gesammelt und war für seine Chiemgau-Touren mit Frau und Töchtern unterwegs.

 >>>  Buch und Leseprobe

Familienferien im sonnigen Süden Frankreichs

Wohin reisen Sie dieses Jahr? Nach Mallorca, Kroatien, an den Gardasee oder an die Adria? Kennen Sie schon? Sie mögen Urlaub abseits der ausgetretenen Pfade? Dann ist das Tal der Dordogne vielleicht genau das richtige Ziel für Sie.

Die Ruine des Chateau de Commarque kann man auf eigene Faust durchstreifen. Der Blick von der Plattform des Turmes reicht über das ganze Tal.

Die Dordogne fließt von den Vulkanbergen der Auvergne im bergigen Zentrum Frankreichs nach Bordeaux und in den Atlantik. Das Tal und das benachbarte Tal der Vézère gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Europas und man hat hier kunstvoll bemalte Höhlen aus der Steinzeit entdeckt. Pferde, Auerochsen und Mammuts springen lebensecht über die Felswände von Lascaux, der berühmten Höhle im Tal der Vézère, das sich ganz der Prähistorie verschrieben hat. Kindern kann man die Welt der Steinzeit besonders gut im Prehistopark erklären oder in einer der uralten Siedlungen in den Felswänden am Flussufer. Schlösser und waschechte Ritterburgen zieren die schroffen Felsen am Dordogneufer und entführen ihre Besucher ins Mittelalter. Auch viele der Dörfer am Fluss erinnern mit ihren engen gepflasterten Gassen und in den Fels gebauten Häusern an längst vergangene Zeiten. Dordogne und Vézère eignen sich außerdem zum Paddeln – für ein paar schöne Stunden oder auch als mehrtägige Kanuwanderung. Die Karstplateaus rechts und links des Tales sind durchzogen von Höhlen, die man mit kundiger Führung besuchen kann und auf vielen Campingplätzen steht Ihr Zelt direkt am Fluss, der im Sommer auch zum Baden einlädt. Für einen entspannten Abenteuerurlaub in schöner Natur ist die Region perfekt.

Mit dem Kanu auf der Dordogne

Der erste Band einer neuen Reihe

Im Tal der Dordogne ist mein erstes Tourenbuch, dass sich nicht speziell an Familien richtet. Dennoch ist es für Reisen mit Kindern gut geeignet. Wenn Sie die Reihe Abenteuer und Erholung für Familien schon kennen, wird Ihnen der Aufbau vertraut vorkommen: Tourensteckbrief, Höhenprofil, Wanderkarte – alles befindet sich am gewohnten Platz. Auch die Übersichtskarte mit allen Touren und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einer Region ist vorhanden. Dahinter finden Sie, wie immer, eine bunte Mischung aus Wanderungen, Fahrrad- und Kanutouren und besonderen Sehenswürdigkeiten. Nur die Auswahl der Touren ist anders. Sie orientiert sich nicht ausschließlich an den Bedürfnissen der Kids. Viele Touren sind jedoch sehr gut für Familien geeignet. Das Kindersymbol mit Altersangabe und die Rubrik MIT KINDERN im Tourensteckbrief versorgen Familien mit den wichtigsten Informationen. neue Reihe Auf der Website des Naturzeit Verlages können Sie einen Blick in das neue Buch werfen und natürlich auch direkt bestellen.  >>>  Buch und LeseprobeUmschlaege_2015_final.indd

Mit Kindern in die Berge – Eine Einführung für Einsteiger

Der Ehrgeiz, einen Gipfel zu erreichen, ist den meisten Kindern fremd und die wenigsten begeistern sich für das Laufen an sich. Aber wenn sie die Natur als Spielplatz entdecken, haben auch Kinder Spass an Ausflügen in die Berge. Wenn schon wandern, dann wollen Kinder dabei toben, klettern und alles bestaunen, was rechts und links am Wegrand wächst oder krabbelt. Dafür muss natürlich genügend Zeit eingeplant werden. Die ersten Touren sollten daher eher kurz sein. Als Ziel eignet sich ein Platz, an dem man gut spielen kann – das wird erstmal selten der von Erwachsenen anvisierte Berggipfel sein. Eine Almhütte mit Tieren, ein Berggasthof oder ein See- oder Bachufer sind da schon viel besser. Ein Kletterfelsen oder ein Kletterbaum am Wegrand sind reizvolle Zwischenziele. Mit dem tollen Blick vom Gipfel lockt man erst die Größeren…

Kinder in der Kraxe
Wandern ohne selbst zu laufen

Kinder unter drei Jahren können im Tragesack oder einer Kraxe (Rückentrage) mitgenommen werden. Die Länge der Strec­ken richtet sich dann nach der Kondition des Kraxen­trägers. Kinder, die in der Kraxe transportiert werden, müssen bereits sicher über längere Zeit frei sitzen. Für größere Touren sollten sie mindestens ein Jahr alt sein.

Die Trage selbst muss dem Kind genug Halt geben, sonst hängt es, wenn es einschläft, wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Eine gute Kraxe hat, wie ein Tourenrucksack, einen gepolsterten Hüftgurt für den Träger, damit das Gewicht nicht an den Schultern hängt. Es gibt auch Exem­plare mit Sonnen- und Regendach, was durchaus sinn­voll ist. Da sich die Kinder in ihrem luftigen Sitz nicht bewegen können, kühlen sie schnell aus. Denken Sie an Handschuhe und warm verpackte Füße im Frühjahr und Herbst. An heißen Tagen müssen sie gut vor der Sonne geschützt werden. Regelmäßige Pausen sorgen für Abwechs­lung: Eine Almwiese oder ein flaches Bach- oder Seeufer, an dem auch die Kleinsten gefahrlos spielen können, sind hier geeignete Ziele. Ein paar große Stein­blöcke zum Klettern machen auch schon Zwei-oder Dreijährigen viel Spaß.

FrillenseewanderungAltersgruppe 1 (4 bis 6 Jahre)
Geduld und kurze Beine

Etwa ab drei bis vier Jahren laufen Kinder längere Strecken am Stück. Sie sind in diesem Alter sehr leicht ablenkbar. An jeder Ecke gibt es etwas Interessantes zu sehen und vorwärts geht es nur sehr langsam. Für die Kraxe sind sie inzwischen zu schwer – tragen kann man sie nur noch kurze Stücke. Das Einzige, was hilft, ist viel Ge­duld. Touren sollten nicht mehr als 1 bis 1,5 Stunden reine Gehzeit haben – mit den Kleinen brauchen Sie mindestens doppelt so lange, so dass schnell eine vollwertige Halb­tages­tour daraus wird.

sara_BaumAltersgruppe 2 (7 bis 9 Jahre)
Abenteuerspielplatz Natur

Bei Kindern im Grundschulalter sind die Unterschiede in Tem­po und Ausdauer besonders groß. Laufzeiten für Er­wach­sene sollten immer noch um die Hälfte erhöht werden, um eine realistische Vorstel­lung vom Zeitaufwand zu haben. Mit der Zeit werden Sie dabei ein Gefühl für das individuelle Tempo Ihrer Familie entwickeln.

Kinder, die schon Berg­erfahrung mitbringen und von Natur aus bewegungsfreudig sind, schaffen teilweise schon ganz erstaunliche Touren. Für Eltern, die mit ihren Grund­schul­­­kindern die ersten Berg­touren planen, kann das aber kein Massstab sein. Auch hier sind erst mal kür­zere Wan­derungen angesagt. Maximal zwei bis drei Stun­den Gehzeit, davon höchstens eine Stunde bergauf, sind ein guter Anfang.

Viele Pausen und viel Zeit zum Spielen, sowie ein spannendes Ziel sind bei der Planung besonders wichtig. Kinder in diesem Alter spielen meist besonders phantasievoll und lassen sich von der passenden Umgebung leicht anregen. Schon ein Bach weckt Ideen – vor allem wenn mehrere Kinder beisammen sind. An einem Kletter­felsen kann man ohne Gefahr die ersten Kraxel­versuche machen und eine Über­nachtung in einer Berg­hütte gehört zu den besonderen Höhepunkten. Gerade Kinder dieser Alters­gruppe laufen viel lieber auf schmalen Pfaden, die nach Aben­teuer riechen und die Fan­­tasie anregen, als auf breiten Schotterwegen. Mit der Schulreife entsteht auch ein Bewusstsein für Gefahren, so dass man beginnen kann, Bergpfade mit kurzen, anspruchsvolleren Pas­sagen zu laufen.

Altersgruppe 3 (10-13 Jahre)
Mitplanen statt Mitlaufen

Nicht nur die Beine sind länger geworden, auch Kraft und Ausdauer der Großen reichen langsam an die eines Erwach­senen heran. Nach und nach entwachsen sie dem Spiel- und Tobealter. Haben sie schon Bergerfah­rung gesammelt, sind sie jetzt sicher genug für Touren mit kleinen Klettereinlagen oder für aufregende Wege mit Seilsiche­rungen und Weitblick. Auch für einen tollen Gipfelblick kann man sie inzwischen begeistern. Touren mit ein bis zwei Stunden Aufstieg sollten auch mit weniger erfahrenen Junioren machbar sein. Die Moti­vation ist meist eher der springende Punkt: Kinder dieser Altersgruppe sollte man deshalb auf jeden Fall an der Planung beteiligen und mitreden lassen. Unter­wegs finden viele es spannend, Karte zu lesen, den Weg zu suchen, Ent­fernungen einzuschätzen oder vielleicht selbst zu fotografieren – je nachdem, wo bei den Kids die Inte­ressen liegen. Die Geh­zeiten unterscheiden sich kaum von denen Erwachsener – nur etwas mehr Zeit für Pausen sollte man weiterhin einplanen.

 

Von breiten Wegen und schmalen Pfaden

Schaut man auf die Touris­musseiten der Bergorte, verlaufen die empfohlenen Fami­­lienrouten oft möglichst eben auf breiten Schotter­wegen, damit auch wirklich nichts passieren kann. Natürlich ist man auf solchen Wegen besonders sicher – spannend ist so eine Wande­rung allerdings nicht. Beson­ders Kinder langweilen sich auf geraden Forst­straßen und geschotterten Fahrwegen – ein schmaler gewundener Pfad dagegen weckt schnell neue Lebensgeister. Auch steinige Passagen, an denen man richtig klettern kann, kleine Treppchen oder enge Durch­gänge zwischen Fel­sen sprechen Spieltrieb und Phan­tasie an und sorgen für Begeisterung. Manche dieser  schmaleren Wege sind gefahrlos auch mit jüngeren Kin­dern zu begehen, oft gibt es auf Bergpfaden aber auch ris­kan­tere Stellen, an denen das Laufen Aufmerksamkeit braucht. Vor allem am Anfang müssen die Eltern wach dabei bleiben und dafür sorgen, dass zu wagemutige Aben­teurer sich nicht in Gefahr bringen.

Kinder im Kindergartenalter sind noch nicht in der Lage, solche Gefahren einzuschätzen. An Wege, die am Hang entlang gehen und dabei auch erste leicht ausgesetzte Stel­len haben (enge Bereiche, an denen es an einer Seite steil hinuntergeht), kann man Kinder ab dem Grund­schul­alter heranführen. Es braucht dabei in etwa dieselben Fähig­keiten, die ein Kind dazu qualifizieren, sich im Straßen­verkehr zurecht­zufinden. Beo­bachten Sie unterwegs, wie sich die Kinder verhalten und erklären Sie, wo man aufpassen muss und warum… Die ersten Versuche macht man dabei auf Touren mit kurzen schwierigeren Pas­sa­gen. Strecken, auf denen man über längere Zeit wirklich konzentriert laufen muss, sollte man frühestens mit Kindern ab 8 bis 10 Jahren gehen.

> Hier gibt es weitere Infos über das Wandern mit Kindern verschiedener Altersgruppen.

Steineberg10Trittsicher und schwindelfrei?

Trittsicher und schwindelfrei ist die Standardformulierung für die notwendigen Fähig­keiten, die von einem Wan­derer erwartet werden, wenn er sich auf Wege mit alpinem An­spruch wagt. Trittsicher, weil ein Fehltritt zu einem Unfall führen könnte. Bei Kindern geht es hierbei einerseits um Geschicklichkeit, andererseits aber auch um die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeit­raum auf den Weg zu konzentrieren und sich der Situation ent­sprechend vernünftig zu verhalten. So läuft man zum Bei­spiel an Steil­hängen vor­­­­sichtig und tritt keine Steine los, die auf einem abschüssigen Serpen­tinen­pfad weiter unten laufende Wanderer in Gefahr bringen können.

Wie weit man schwindelfrei ist, muss man meist erst testen. Bei manchen führt schon ein schmaler, an einer Seite abschüssiger Pfad zu Schwin­delgefühlen, bei anderen erst ein steil abfallender Hang am Gipfel oder ein schmaler Grat­weg, und der nächste bleibt völlig unberührt, egal was kommt. Schwindel­gefühle und Angst sind immer ernst zu nehmen – wer am Berg seine Ängste übergeht, bringt sich und andere in Gefahr. Im Zweifels­fall lässt man den Aufstieg auf einen Gipfel einfach bleiben – egal ob ein Kind überfordert ist oder ein Erwachsener!

Oft verändert sich das Em­pfin­den von Schwindel auch mit wachsender Erfahrung. Eine sehr gute Möglichkeit, sich selbst an Höhe und Abgründe zu gewöhnen und Sicherheit zu gewinnen, ist ein Kletterkurs oder der Be­such eines Hochseilgartens. Hier kann man die Anforde­rungen langsam und völlig ohne Risiko steigern und Spaß macht es auch noch.

Höhenmeter und Gehzeiten

Für Kilometerangaben hat man normalerweise im Laufe eines Lebens ein ungefähres Zeit­ver­­ständnis entwickelt – aber wie sieht das mit den Höhen­metern aus? Um ein Gefühl für diese erstmal recht abstrakte Zahl zu entwickeln, braucht es Erfahrung oder einen Anhalts­­­punkt. Etwa 3 bis 4 Kilometer schafft man in normalem Lauf­tempo in der Ebene. Geht es bergauf, kalkuliert man maximal 300 bis 400 Höhen­meter in einer Stunde. Wobei es, wenn das so hinkommen soll, schon ganz ordentlich hinaufgeht. Auf­stiege unter 200 Höhen­­metern werden die meisten recht unauffällig wegstecken. 400 Höhenmeter bedeuten schon einen recht anstrengenden Aufstieg, der vor allem untrainierte und jüngere Kinder ordentlich fordert.

Müheloses Bergaufgehen erfordert die richtige Technik. Langsam und gleichmäßig zu laufen – nur so schnell, dass man nicht außer Atem kommt – entspricht nicht unbedingt dem normalen kindlichen Be­we­gungsmuster und braucht ein bisschen Training. Hält man das gleichmäßig langsame Gehen durch, läuft man sich mit der Zeit (und wachsender Kondition) ein und kommt dann relativ mühelos den Berg hinauf. Trainierte, erfahrene Wanderer laufen oft lieber berg­­auf als bergab, wo der Schub der Be­wegung und das Körper­ge­wicht abgefangen wer­den müs­sen und die Gelenke belasten.

Gelenkschmerzen sind für Kin­der zum Glück unbekannt, so dass sie – wenn es nicht zu steil ist – mühelos dem Tal entgegen wandern. Berggewohn­ten Kindern zuzuschauen, wie sie, die Erwach­senen weit hinter sich lassend, den Berg hinunter sprin­gen, ist eine wahre Freu­de. Hat man selbst also keine größeren Probleme beim Bergab­gehen und entwickelt nicht den Ehrgeiz, die Kinder als »richtige« Wanderer zeitig ans bergaufgehen zu gewöhnen, kann man es sich auch ein wenig einfacher machen und den »Bergab­schwung« der Kinder für unbeschwerte Ausflüge nutzen. Für den Aufstieg braucht man dann allerdings eine Berg­bahn.

bergbahnMit der Seilbahn hinauf?

Eine Seilbahn verlegt unseren Startpunkt um einige Höhen­meter und bringt uns dahin, wo die Berge am schönsten sind. Hat man sich einmal ein Stück von der Bergstation entfernt, findet man hier meist schmale Berg­­­pfade, und der weite Blick über Berge, Berge und noch mal Berge verzaubert auch klei­nere Wanderer. Natürlich kann man mit einer Seilbahn ganz hinauf fah­ren und dann einfach wieder hinunterlaufen. Schöner ist es aber, oben zu bleiben und aus dem Gewim­mel an der Bergstation heraus in ruhigere Bereiche zu gehen und vielleicht auch noch ein Stück höher zu steigen. So kommt man mit einem Aufstieg von vielleicht 300 bis 400 Meter auch auf Gipfel mit alpinem Charakter.

Wo eine Bahn hochfährt, ist es natürlich voller als anderswo – das ist ein Nach­teil. Vor allem direkt um die Bergsta­tionen sind auch viele Spaziergänger unterwegs. Ein weiteres Manko ist der Preis. Für eine Familie ist so eine Fahrt fast eine kleine Inves­tition. Zwischen 30 und 50 Euro kostet eine Familienkarte für Berg- und Talfahrt mit einer Kabinenbahn. Der Tarif für Ses­­sel­lifte, die auf niedrigere – oft besonders kinderfreundliche – Berge am Alpenrand fahren, ist eher familienkompatibel und für Kin­der sogar besonders spannend.

Was muss mit?

Wanderausrüstung für Familien

Für alle Touren im Hoch­gebirge sind Wanderschuhe notwendig, auch für Kinder. Auch bei den kürzeren Wan­derungen mit wenig Steigung im Voralpen­bereich sollten Kinder feste Schuhe tragen. Diese brauchen ein griffiges Profil und sollten über die Knöchel gehen, um genügend Halt zu bieten.

Am Berg scheint die Sonne besonders intensiv. Im Sommer ist ein gut sitzender Sonnenhut mit UV-Schutz und Sonnencreme unverzichtbar. In höheren Lagen gehört außerdem immer eine Jacke ins Gepäck – am besten eine wasserdichte. Wer einmal beobachtet hat, wie rasant im Gebirge Wolken aufziehen können und wie schnell es dann abkühlt, wird sie auch an einem warmen Sommertag nicht vergessen. Kurze Hosen sind bei den Kleinsten nicht so optimal. Selbst eine dreiviertellange Hose bietet besseren Schutz, sollte ein Stolperer auf steinigem Boden doch mal zum Sturz führen. Deshalb gehören auch Pflaster oder sogar ein kleines Erste Hilfe Set zur Standardausrüstung, wenn man in Begleitung von Kin­dern wandert – vielleicht ergänzt mit ein paar Blasen­pflastern. Im Frühjahr und Herbst sollte zusätzlich zur Regenjacke ein warmer Pulli (z.B. Fleece) in den Rucksack.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAHungrige oder durstige Kinder laufen nicht gern. Auch wenn eine Einkehr geplant ist, braucht es immer ein paar leckere Snacks im Gepäck. Wo keine Hütte zu finden ist (Vorsicht, Almen sind oft nur während der Weidezeit von Juni bis Mitte September bewirtschaftet), kann man stattdessen ein Pick­nick einplanen. Auch eine gefüllte Wasserflasche gehört zur Ausrüstung. Im Sommer sollte man nicht zu knapp kalkulieren: 1 Liter Wasser für Erwach­sene und einen halber Liter pro Kind sind das Minimum.

Der Rest ist Kür: Manche Kinder finden es toll, einen eigenen Rucksack zu tragen. Die Wasserflasche passt hinein, eine Jac­ke oder vielleicht ein Kuscheltier, das unbedingt mit zum Ausflug muss und auch all die Steine, Zweige und Schneckenhäuser, die unterwegs unbedingt gesammelt werden müssen. Wichtig ist dabei nur, dass das Gepäck nicht zu schwer wird. Kinder bis 6 Jahre sollten nicht mehr als 1 Kilo auf dem Rücken tragen. Älteren Kindern sollte man zumindest den Transport von Wasserflaschen und Jacken übertragen, damit die Eltern nicht zu Last­eseln werden. Sie können dann auch ein Taschen­messer, den Fotoapparat oder ein Fern­glas einpacken. Für Kinder bis 9 Jahre sollte laut Informa­tio­nen des Alpenvereines das Gewicht des Rucksacks 3 Kilo nicht überschreiten, 12-jährige schaf­fen schon bis 5 Kilo.


DSC_0218Wanderstöcke
sind für die Eltern angenehme Hilfs­­­­mittel. Ich schätze sie vor allem beim Abstieg, wenn es mal etwas steiler wird oder auf rutschi­gen Schotterwegen. Auch bei feuchtem Wetter, wenn Wald- und Wiesenpfade nass und schmierig werden, sind Stöcke eine echte Hilfe. Trägt man ein Kind in der Kraxe, sind sie auf unebenen Wegen beinahe unverzichtbar. Kinder kommen meist ganz gut ohne zurecht, finden es aber toll, zwischendurch mit der Profi­aus­stattung der Eltern unterwegs zu sein. Mit etwas Phantasie wird ein Teleskop­stock auch zum Schlepp­­­­lift am Berg oder zum Pferdchen spielen verwendet. Alter­nativ sucht man einen Wander­stock im Wald. Ist das richtige Exemplar gefunden, wird er, mit Schnitzmustern verziert, zu einem ganz besonderen persönlichen Stück.

Wer mit Kindern am Wasser unter­wegs ist, sollte außerdem Kleidung zum Wechseln einpacken. So lässt es sich unbeschwert toben und balancieren, ohne dass ein Ausrutscher mit nas­sen Füssen das vorzeitige Ende des Ausflugs heraufbeschwört.