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Wanderspiele

Die schönsten Spiele am Berg und anderswo

Mit Worten spielen

Wenn sich Kinder beim Gehen langweilen, spüren sie jeden Schritt und plötzlich ist das Laufen schrecklich anstrengend. Ist dagegen der Kopf beschäftigt, laufen die Füße fast von alleine. Das kennen auch Erwachsene. Besonders gut hilft hier ein Gespräch oder ein Lied. Singen sorgt außerdem für gute Stimmung und verleiht zusätzlichen Schwung. Fragen Sie ruhig mal nach, welche Lieder ihre Kinder so aus der Schule kennen. Ich habe dabei das ein oder andere neue kennengelernt. Eine spannende Geschichte, die vielleicht noch das Wanderziel mit einbezieht, funktioniert ebenso gut. Da aber nicht jeder aus dem Stegreif ein tolles Märchen erfinden kann, sind Spiele, die den Geist beschäftigen eine gute Alternative.

Ich packe meinen Rucksack

1. Ich packe meinen Rucksack …
… ist die Wandervariante zum bekannten Kofferpacken. Die Spielregeln sind einfach. Der jüngste Spieler beginnt mit dem Satz. Ich gehe heute wandern und packe meinen Rucksack. Ich packe einen …… (beliebiger Gegenstand) ein. Der nächste Spieler wiederholt den kompletten Satz und fügt ein weiteres Gepäckstück hinzu. Das geht so lange weiter bis der Rucksack dick und schwer wird und ein Spieler bei der Aufzählung einen der Gegenstände vergisst oder gar nicht mehr weiter weiß und damit das Spiel verloren hat.

2. Die Wortkette
Wortketten eignen sich wunderbar zur Beschäftigung beim Wandern. Der erste Spieler beginnt mit einem zusammengesetzten Wort wie zum Beispiel Apfelbaum. Das nächste Wort muss dann mit dem zweiten Wortteil des ersten beginnen: Baumstamm wäre eine Möglichkeit. Oder vielleicht Baumsäge? Verloren hat derjenige, dem zuerst kein Wort mehr einfällt. Um das Spiel flott zu gestalten, kann man für größere Kinder die Zeit zur Antwort begrenzen. Am einfachsten und am lustigsten misst man die Zeit beim Wandern in Schritten: Wem nach 20 Schritten immer noch keine Lösung eingefallen ist, der hat das Spiel verloren.

3. Was bin ich?
Das lustige Ratespiel war lange der Favorit unserer Kinder. Ein Spieler denkt sich einen Begriff aus. Das kann ein Beruf sein, ein Tier oder eine bekannte Persönlichkeit. Die anderen Mitspieler stellen Fragen, die nur mit ja oder nein beantwortet werden dürfen. Wer den Begriff zuerst rät, hat das Spiel gewonnen. Kommt man sehr lange nicht zum Ziel, gibt es für die Ratenden einen ersten und vielleicht später auch noch einen zweiten Hinweis.

Wanderspiele
Auf Fotosafari

Suchspiele

Suchspiele jeder Art sind meine besonderen Favoriten, weil Sie nicht von der Umgebung ablenken, sondern diese mit einbeziehen und damit die Aufmerksamkeit für interessante Details in der Natur wecken. Einige Suchspiele brauchen jedoch etwas Vorbereitung.

4. Das Farbensuchspiel
Dieses Spiel kann man auch spontan und mit jüngeren Kindern spielen. Der erste Spieler sucht sich eine Farbe aus. Alle anderen beginnen am Wegesrand zu suchen. Wer beim Laufen zuerst einen Gegenstand der passenden Farbe entdeckt, hat gewonnen und wählt die nächste Farbe.
Das Spiel lässt sich leicht variieren, indem man nach anderen Dingen sucht: einer Buche, einem Tannenzapfen, einem Pilz, einem Tier das fliegen kann oder vielleicht nach einem Tier ohne Beine…

5. Auf Schatzsuche
Bei der Schatzsuche muss jeder Spieler während der Wanderung kleine Dinge finden. Man kann für jedes Kind ein Säckchen vorbereiten, in dem die Schätze unterwegs vor neugierigen Blicken geschützt verstaut werden können. Jedes Kind bekommt vor der Wanderung einen Auftrag, den man auch per Loszettel verteilen kann. Man kann die Kinder nach konkreten Dingen suchen lassen wie zum Beispiel einem Kiefernzapfen, Bucheckern oder einem bunten Stein oder auch abstraktere Begriffe verwenden. „Finde etwas rundes, etwas spitzes, etwas weiches, etwas rotes und etwas essbares“ wäre zum Beispiel ein interessanter Suchauftrag, der bei jedem Kind zu einem anderen Ergebnis führen dürfte. Am Ende der Wanderung oder bei einer Pause packt man dann die Säckchen aus und vergleicht die Ergebnisse. Vielleicht kann auch jeder kurz erzählen, wo er seine Schätze  entdeckt hat.

6. Die Fotosafari
Statt mehrere Schatzsucher in Konkurrenz loszuschicken, kann man den Suchauftrag auch an eine ganze Kindergruppe vergeben, die dann zusammen auf Forschertour geht. Das funktioniert auch wunderbar mit Geschwistern unterschiedlicher Altersstufen und fördert das gemeinschaftliche Entdecken der Natur. Gemeinsam sammelt man zum Beispiel alle Tierarten, die einem auf einer Wanderung begegnen. Da man diese schlecht mitnehmen kann, werden Sie zum Beweis fotografiert. Es zählt alles – von der Ameise bis zur Kuh auf der Weide. Für jede Tierart gibt es einen Punkt, der hinterher in Gummibären oder andere kleine Süßigkeiten umgetauscht werden kann.

Das Thema der Safari kann je nach Jahreszeit und Wandergebiet variieren: im Frühsommer könnte man unterschiedliche Blüten suchen lassen, aber auch Blätter oder Früchte wären ein mögliches Thema für eine Fotosafari.

Wanderspiele im Gehen

Laufspiele

Die letzte Gruppe der Spiele macht das Laufen an sich zu einer spannenden Sache, indem sie den gleichförmigen Rhythmus des Gehens durchbricht. Laufspiele eignen sich vor allem für Wegabschnitte auf breiten Fahrwegen und ausschließlich in ungefährlichem Gelände.

7. Blinde Kuh
Mit einem Tuch werden einem Wanderer die Augen verbunden und er lässt sich von den anderen führen. Dabei können sowohl die Eltern ein Kind führen, als auch ein Kind einen Erwachsenen. Allerdings sollte beim ersten Versuch ein weiterer Erwachsener einen Blick auf das Geschehen haben um im Zweifelsfall einzugreifen, wenn ein jüngeres Kind die Situation noch nicht so richtig überblickt.

8. Hüpfen, springen, rückwärts gehen
Statt ganz normal zu laufen, darf sich reihum immer ein anderer Wanderer eine besondere Art der Fortbewegung einfallen lassen und ein Ziel aussuchen, das auf diese Weise erreicht werden muss. Also zum Beispiel seitlich gehen bis zu der Bank dahinten oder hüpfen bis zur nächsten Wegkreuzung. Besonders viel Spaß haben Kinder an diesem Spiel, wenn auch die Eltern mitmachen.

9. Versteckspiel am Wegesrand
Ein Wanderer läuft mit verbundenen Augen (in erwachsener Begleitung) oder wartet, während sich die anderen weiter vorne in Wegnähe ein Versteck suchen. Wer in seinem Versteck nicht gefunden wird, bis der Sucher vorbeigelaufen ist, hat gewonnen und taucht von selbst wieder auf und schließt sich den Wanderern an.
Bei jüngeren Kindern oder in unbekanntem Gelände schickt man einen Erwachsenen voraus, der dann beim Weiterlaufen vom Kind gefunden werden muss …

Wander-Abenteuer für Kinder

Wie ihr aus einer Wanderung ein Kinder-Abenteuer macht

Mehr Tipps zum Wandern mit Kindern und Ideen für kleine Abenteuer in der Natur, haben wir in diesem eBook zusammengestellt. Das pdf ist so angelegt, dass es auch auf dem Handy lesbar bleibt und einfach mit zum Wandern kann.

Kanu Biwak

Abenteuer Kanutour

Die Qualität einer Kanutour liegt in der Ruhe. Nichts entspannt wirkungsvoller als das leise Plätschern, die gleichmäßige Bewegung des Paddels und das sanfte Gleiten des Kanus über das Wasser. Für mich ist Paddeln Entschleunigung pur…

Lagerfeuer auf der Kiesbank

Entschleunigung? Damit können Sie Ihre Kinder so gar nicht hinter dem Computer hervorlocken, oder? Macht ja nichts, zum Glück ist eine Kanutour auch noch viel mehr: Plätze erforschen, die man nur vom Wasser erreichen kann, im Fluss oder im See baden, ein Lagerfeuer mit Würstchen und Stockbrot auf der Kiesbank und übernachten im Zelt direkt am Wasser. Eine Kanutour und ganz besonders das Kanuwandern sind auch ein echtes Kinder-Abenteuer. Deshalb haben wir auch in jedem unserer Tourenführer mindestens eine Paddeltour vorgeschlagen.

Das Paddeln eines Kanus ist leicht zu erlernen und geeignete Ziele für Ihr persönliches Flussabenteuer gibt es sowohl direkt vor der Haustür, als auch in vielen beliebten Urlaubsländern. Ein

Traumziel in Deutschland für Tagesfahrten und längere Kanuwanderungen sind die Mecklenburgischen Seen. Aber auch wenn Sie eher im Süden Deutschlands wohnen finden Sie in Ihrer Nähe sicher einen Fluss oder See mit Verleihstation. Perfekte Anfängerreviere mit guter Infrastruktur sind zum Beispiel Altmühl, Lahn oder Regen. Sehr gute Infos über viele einfach zu fahrende Kanu-Wanderflüsse in Deutschland findet ihr in der Reihe Kanu kompakt des Thomas Kettler Verlages. Mehrere spannende Tagestouren in Südfrankreich, die sich auch für Anfänger eignen, sind in unserem Buch Im Tal der Dordogne beschrieben.

Damit gleich eure erste Kanutour zum Erfolg wird, haben wir hier die wichtigsten Tipps zum Paddeln mit Kindern zusammengestellt.

kanusaarfari
Teamwork im Boot: Schulausflug mit Kanusaarfari auf der Saar.

Eine Tour mit dem Kanu ist auch für Teenager eine spannende Sache und eignet sich sogar als mehrtägige Klassenfahrt. Kanu Saarfari in Schoden verleiht Kanus auf Saar und Mosel. Carola und Daniel Schulz begleiten aber auch Schulklassen auf einer Tagesfahrt und bieten eine geführte Wanderfahrt auf der Dordogne oder eine Kanureise nach Sardinien an. Das komplette Programm finden Sie unter www.kanusaarfari.de

kanusaarfari

10 gute Tipps für eine gelungene Kanutour

Eine Kanutour mit Kindern ist ein echtes Familien-Abenteuer. Wir können Plätze erforschen, die man nur vom Wasser erreichen kann, baden und auf einer Kiesbank picknicken. Hier sind ein paar gute Tipps, damit gleich euer erster Ausflug aufs Wasser ein Erfolg wird.

1. Keine Passagiere an Bord:

Auch jüngere Kinder brauchen ein eigenes Paddel in der passenden Größe. Sie können dann mitpaddeln, solange die Energie reicht. Nur so sind sie wirklich aktiv beteiligt. Einfach nur Passagier sein, wird schnell langweilig.

2. Die Länge der Kanutour dem Alter der Kinder anpassen:

Kalkulieren Sie im Kanadier auf Gewässern ohne Strömung maximal 3 Kilometer pro Stunde. Mit kleineren Kindern reicht für den Anfang eine Strecke von maximal 10 Kilometer.

3. Pausen machen:

Je jünger Ihre Kinder sind, desto wichtiger sind regelmäßige Pausen an Land zum Toben und spielen. Während der Fahrt ist der Bewegungsradius stark eingeschränkt.

4. Proviant für die Kanutour:

An einigen Kanurouten kann man auch einkehren. Erkundigen Sie sich vorher beim Verleih und stellen Sie sicher, dass der Gasthof auch geöffnet ist. Aber eigentlich ist es eh viel spannender, unterwegs einen besonderen Picknickplatz zu suchen. Alles was es dazu braucht kommt in die wasserdichte Packtonne, die Sie mit Ihrem Kanu ausleihen können.

5. Kinder-Abenteuer planen:

Ein Grillfeuer auf der Kiesbank ist ein beliebter Höhepunkt jeder Kanutour. Holz sammeln und Feuer machen, ist der Inbegriff eines Outdoorabenteuers. Erkundigen Sie sich vorher ob und wo Feuer machen erlaubt ist. Ist ein Feuer zu aufwändig tut es zur Not auch mal der Einmalgrill. Der fährt dann aber selbstverständlich nach dem Einsatz im Kanu mit zum Ziel.

6. Das richtige Ziel für eine Kanutour mit Kindern:

Suchen Sie im Hochsommer ein Gewässer aus in dem man auch baden kann. Dann macht der Ausflug doppelt soviel Spaß. Badesachen nicht vergessen.

7. Richtige Kleidung:

Rechnen Sie immer damit, dass Sie mit den Füßen ins Wasser müssen. Zum Paddeln trägt man daher Schuhe, die nass werden dürfen. Bei uns haben sich Trekkingsandalen bewährt, flache Stoffturnschuhe oder Wasserschuhe sind ebenfalls möglich. Hosen sollte man zumindest hochkrempeln können. Ein Material dass schnell trocknet ist besser geeignet als eine Jeans.

8. Sonnenschutz:

Im Sommer unbedingt an einen gut sitzenden Sonnenhut und Sonnencreme denken. Auf dem Wasser ist die Sonneneinstrahlung besonders stark und im Boot können Sie der Sonne schlecht ausweichen.

9. Wechselkleidung:

Bei jedem Verleih bekommen Sie zu Ihrem Kanu eine wasserdichte Tonne. Neben Proviant und genug Trinkwasser gehört in die Tonne an kühleren Tagen auch Wechselkleidung und eine Jacke – auch wenn Sie ziemlich sicher nicht kentern werden.

10. Erste Hilfe Set:

Es gibt sie fertig in einer Tasche verpackt für Wanderer und Radler. Ein kleines Erste-Hilfe Set gehört zum Standard bei allen Outdooraktivitäten mit Kindern. Kindern müssen im Kanu außerdem eine Rettungsweste mit Kragen tragen. Genauere Informationen findet ihr beim Thema Sicherheit.

Trekkingtouren mit Kindernn

Mehr Infos für eine mehrtägige Kanutour mit Kindern?

Ganz ausführlich beschäftigen wir uns mit dem Thema »Mehrtagestouren mit Kindern« im Buch »Trekkingträume für Familien«. Hier geht es um Themen wie Tourenplanung, die richtige Ausrüstung und Motivation unterwegs – für mehrtägige Wanderungen, Kanutouren oder das Reisen mit dem Fahrrad. Zusätzlich liefern wir euch auch Tourenvorschläge mit kurzen Etappen, die auch für Kinder machbar sind.

Kanadier oder Kajak?

Unter dem Begriff Kanu werden zwei Bootstypen zusammengefasst, die sich in der Fahrtechnik deutlich unterscheiden. Da gibt es einmal den Kanadier, ein oben offenes schmales Boot mit flachen Sitzbänken. Er wird am besten von mindestens zwei Personen mit dem Stechpaddel gefahren. Indianerfans unter den Kids kennen diesen Bootstyp bestimmt. Das flache, oben geschlossene Kajak, welches man mit einem Doppelpaddel steuert, kommt dagegen aus der Tradition der Eskimos.

kanu Kini

Mit Kanu Kini auf dem Forggensee bei Füssen: In einem Kanadier findet die ganz Familie Platz.

Ein Kanadier ist gemütlicher als ein Kajak. Er hat mehr Gewicht und ist bei gleichem Krafteinsatz langsamer. Dafür liegt er ziemlich stabil im Wasser, ist unkompliziert in der Handhabung und für längere Fahrten einfach zu beladen. Hier findet eine ganze Familie Platz in einem Boot, was Kosten spart und Spaß macht. Etwas schwieriger ist am Anfang die Paddeltechnik. Das Lenken und das mühelose Geradeausfahren mit dem Stechpaddel ist nicht schwierig zu erlernen, braucht aber ein bisschen Grundwissen. Bei seinen Schnuppertouren auf dem Forggensee erklärt und zeigt Uwe Simniok von der Kanustation Kanu-Kini in Füssen die wichtigsten Techniken bevor die Gruppe zur Fahrt in den Sonnenuntergang startet. Die Paddeltour in den Sonnenuntergang finden Sie übrigens als Tour 24 im Buch Mit Kindern im Allgäu.

Mecklenburgische Seen

Sicherer Platz im Zweierkajak

Der Sitz eines Kajaks befindet sich in einer Luke im Bootskörper, was auch das charakteristische Fahrgefühl ausmacht: man sitzt fast im Wasser. Der Einstieg erfordert deutlich mehr Sportlichkeit als im Kanadier. Kajaks sind leicht und kippelig. Dafür ist ein Kajak leicht zu lenken, bietet dem Wind wenig Widerstand und ist damit ein flottes Gefährt auf  strömungsfreien Gewässern und Seen. Vor allem die langen schmalen Wanderkajaks mit Steueranlage fahren sich auf Seen auch bei leichtem Wind noch vorzüglich. Auf Flüssen kommen kürzere Bootstypen zum Einsatz. Jüngere Kinder platziert man gut und sicher im vorderen Sitz eines Zweierkajaks. Die allerersten Erfahrungen im Kajak sollten Eltern jedoch besser ohne Kinder im Boot sammeln. Kanutour Mecklenburgische SeenEs gibt auch spezielle Kajaks für Kinder, die für die Größeren ab etwa 8-10 Jahren natürlich spannender sind als der sichere Platz zwischen Mama und Papa. Wir hatten auf unserer ersten längeren Familien-Wanderfahrt auf den mecklenburgischen Seen zusätzlich zum Kanadier ein Kajak dabei. Ursprünglich war die Idee die Kids im eigenen Boot nicht zu überfordern und den Platz im Kanadier abwechselnd zum Ausruhen zur Verfügung zu stellen. Es war aber selbst bei Gegenwind auf dem See keine Frage – der Platz im Kajak war deutlich beliebter.

Sieben Tipps zum sicheren Paddeln mit Kindern

Kanu fahren ist ein ungefährlicher Sport, wenn ihr wenige Sicherheitsregeln beachtet und euch nicht überfordert. Kanustationen werden vorrangig an Flüssen eingerichtet, die sich auch für Anfänger eignen. An den Verleihstationen bekommt ihr auch alle notwendigen Informationen über die Strecke und eine kurze Einführung in die Paddeltechnik. Wer es genauer wissen möchte, beginnt seine Karriere als Paddler mit einem Kanukurs.

1. Das beste Revier für Anfänger sind Flüsse mit wenig Strömung.

2. Wenn ihr euer Boot bei einer Kanustation leihen, dürfen Kinder meist erst ab sechs Jahren mit aufs Wasser. Wie alle Insassen eines Kanus, müssen sie sicher schwimmen können. Zusätzlich brauchen Kinder eine ohnmachtssichere Rettungs­­­weste mit Kragen, die sorgfältig angepasst werden sollte.

Mit Kindern im Kanu

Kinder im Kanadier: Richtig ausgestattet mit Sonnenhut und Rettungsweste.

3. Nicht nur als Vorbildfunktion sollten auch die Erwachsenen ihre Schwimmwesten immer sicher geschlossen tragen – auch wenn das machmal albern erscheint. Solltet ihr unerwartet doch einmal kentern, habt ihr so die Hände frei, um eure Kinder zu unterstützen, die Paddel festzuhalten und das Boot an Land zu bringen.

4. Wer auf größeren Seen kentert, muss mit dem Kanu zurück ans Land. Für Ungeübte ist es fast unmöglich im tiefen Wasser zurück ins Boot zu klettern. Geht auf Seen also kein Risiko ein und bleibt bei Wind und Wellen an Land oder haltet euch zumindest strikt in Ufernähe.

5. Das Befahren von Flüssen mit starker Strömung und das Paddeln auf dem Meer braucht besondere Kenntnisse und bleibt fortgeschrittenen Kanuten vorbehalten.

6. Fragt beim Buchen eines Leihkanus gezielt nach passender Ausrüstung für Kinder. Wichtig sind Rettungswesten und Paddel in Kindergröße.

7. Erfragt an der Station auch immer, ob es Stellen gibt, an denen besondere Aufmerksamkeit nötig ist. Auf einigen Flüssen müssen Wehre umtragen oder über Bootsrutschen umfahren werden. An den Mecklenburgischen Seen gibt es mehrere Schleusen, die man auch mit Kanu passieren darf.

Bootsrutsche an der Altmühl

Rasante Fahrt: Bootsrutsche an der Altmühl

8. Sollte euch der Kanuvirus erwischen und ihr seid später einmal im eigenen Boot unterwegs, ist es unumgänglich vor jeder Fahrt Informationen über das Gewässer einzuholen, das ihr befahren möchtet. Geeignete Informationsquellen sind aktuelle Kanubücher oder einschlägige Seiten im Internet.

Hier gibt’s mehr Infos zum Paddeln mit Kindern

Aktuelle Informationen per mail

Ab sofort können Sie sich alle neuen Informationen zu Naturzeit Reiseführern kostenlos nach Hause holen. Drei bis vier mal im Jahr informieren wir Sie über Aktualisierungen zu den Büchern und stellen im Frühjahr unsere Neuerscheinungen vor. Außerdem greifen wir Themen rund um das Reisen mit Kindern und besondere Informationen zu unseren Reisezielen auf. Die letzte Ausgabe können Sie hier einsehen.

Selbstverständlich können Sie unseren Newsletter auch jederzeit wieder abbestellen. Über Ihr Interesse und Ihre Anmeldung freuen wir uns sehr.

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Zwischen Chiemgauer Alpen und bayerischem Meer

Wir sitzen gemütlich am Ufer, die nackten Füße vergraben im warmen Sand. Die Sonne sinkt dem Wasser entgegen und das kräftige Himmelblau wechselt ganz langsam in einen zarten Goldton. Die Kinder klettern über die Uferfelsen, plantschen im flachen Wasser und ziehen mit großem Einsatz imaginäre Fische an Land. Ein Kanu treibt langsam vorbei.

Unsere Tourentesterinnen im Chiemgau: Mona und Stella, die Töchter von Christian Winkler.

Nein, wir sind nicht am Mittelmeer. Wir sitzen am Ostufer des Chiemsees, der nicht nur beim Sonnenuntergang ganz besondere Qualitäten entwickelt. In den Bergen am Horizont, hinter denen die Sonne jetzt gerade verschwinden will, könnten wir gleich morgen wandern gehen. Nur eine kurze Autofahrt entfernt spaziert man zwischen genüsslich futternden Kühen über die grünen Wiesen der Winklmoosalm, klettert hinauf zum idyllisch gelegenen Taubensee oder besucht die Zwergponies auf der Hefteralm bei Grassau.

Am nächsten Tag erforschen wir das Seeufer mit seinen vielen Badebuchten auf dem autofreien Chiemseeradweg oder wir leihen selber ein Kanu. Am See kann man auch surfen und segeln oder mit dem Ausflugsboot eines der berühmten Schlösser Ludwigs II. besuchen. Weniger bekannt, aber nicht weniger spannend, sind die Burg in Hohenaschau mit eigener Falknerei, die schaurige Felsenfestung des Raubritters Heinz von Stein, die vielen kleinen Seen im Umland oder die Erlebniswege durchs Hochmoor am südlichen Seeufer. Bei der Auswahl der Touren für das neue Buch Mit Kindern im Chiemgau hatten wir wirklich die Qual der Wahl …

Mit Kindern im Chiemgau

Ausgewählt haben wir diesmal zu zweit, das Buch über den Chiemgau ist im Teamwork entstanden. Christian Winkler hat als Autor mehrerer Wohnmobilreiseführer bereits Erfahrung mit Reisebüchern gesammelt und war für seine Chiemgau-Touren mit Frau und Töchtern unterwegs.

 >>>  Buch und Leseprobe

Familienferien im sonnigen Süden Frankreichs

Wohin reisen Sie dieses Jahr? Nach Mallorca, Kroatien, an den Gardasee oder an die Adria? Kennen Sie schon? Sie mögen Urlaub abseits der ausgetretenen Pfade? Dann ist das Tal der Dordogne vielleicht genau das richtige Ziel für Sie.

Die Ruine des Chateau de Commarque kann man auf eigene Faust durchstreifen. Der Blick von der Plattform des Turmes reicht über das ganze Tal.

Die Dordogne fließt von den Vulkanbergen der Auvergne im bergigen Zentrum Frankreichs nach Bordeaux und in den Atlantik. Das Tal und das benachbarte Tal der Vézère gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Europas und man hat hier kunstvoll bemalte Höhlen aus der Steinzeit entdeckt. Pferde, Auerochsen und Mammuts springen lebensecht über die Felswände von Lascaux, der berühmten Höhle im Tal der Vézère, das sich ganz der Prähistorie verschrieben hat. Kindern kann man die Welt der Steinzeit besonders gut im Prehistopark erklären oder in einer der uralten Siedlungen in den Felswänden am Flussufer. Schlösser und waschechte Ritterburgen zieren die schroffen Felsen am Dordogneufer und entführen ihre Besucher ins Mittelalter. Auch viele der Dörfer am Fluss erinnern mit ihren engen gepflasterten Gassen und in den Fels gebauten Häusern an längst vergangene Zeiten. Dordogne und Vézère eignen sich außerdem zum Paddeln – für ein paar schöne Stunden oder auch als mehrtägige Kanuwanderung. Die Karstplateaus rechts und links des Tales sind durchzogen von Höhlen, die man mit kundiger Führung besuchen kann und auf vielen Campingplätzen steht Ihr Zelt direkt am Fluss, der im Sommer auch zum Baden einlädt. Für einen entspannten Abenteuerurlaub in schöner Natur ist die Region perfekt.

Mit dem Kanu auf der Dordogne

Der erste Band einer neuen Reihe

Im Tal der Dordogne ist mein erstes Tourenbuch, dass sich nicht speziell an Familien richtet. Dennoch ist es für Reisen mit Kindern gut geeignet. Wenn Sie die Reihe Abenteuer und Erholung für Familien schon kennen, wird Ihnen der Aufbau vertraut vorkommen: Tourensteckbrief, Höhenprofil, Wanderkarte – alles befindet sich am gewohnten Platz. Auch die Übersichtskarte mit allen Touren und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einer Region ist vorhanden. Dahinter finden Sie, wie immer, eine bunte Mischung aus Wanderungen, Fahrrad- und Kanutouren und besonderen Sehenswürdigkeiten. Nur die Auswahl der Touren ist anders. Sie orientiert sich nicht ausschließlich an den Bedürfnissen der Kids. Viele Touren sind jedoch sehr gut für Familien geeignet. Das Kindersymbol mit Altersangabe und die Rubrik MIT KINDERN im Tourensteckbrief versorgen Familien mit den wichtigsten Informationen. neue Reihe Auf der Website des Naturzeit Verlages können Sie einen Blick in das neue Buch werfen und natürlich auch direkt bestellen.  >>>  Buch und LeseprobeUmschlaege_2015_final.indd

Mit Kindern in die Berge – Eine Einführung für Einsteiger

Der Ehrgeiz, einen Gipfel zu erreichen, ist den meisten Kindern fremd und die wenigsten begeistern sich für das Laufen an sich. Aber wenn sie die Natur als Spielplatz entdecken, haben auch Kinder Spass an Ausflügen in die Berge. Wenn schon wandern, dann wollen Kinder dabei toben, klettern und alles bestaunen, was rechts und links am Wegrand wächst oder krabbelt. Dafür muss natürlich genügend Zeit eingeplant werden. Die ersten Touren sollten daher eher kurz sein. Als Ziel eignet sich ein Platz, an dem man gut spielen kann – das wird erstmal selten der von Erwachsenen anvisierte Berggipfel sein. Eine Almhütte mit Tieren, ein Berggasthof oder ein See- oder Bachufer sind da schon viel besser. Ein Kletterfelsen oder ein Kletterbaum am Wegrand sind reizvolle Zwischenziele. Mit dem tollen Blick vom Gipfel lockt man erst die Größeren…

Kinder in der Kraxe
Wandern ohne selbst zu laufen

Kinder unter drei Jahren können im Tragesack oder einer Kraxe (Rückentrage) mitgenommen werden. Die Länge der Strec­ken richtet sich dann nach der Kondition des Kraxen­trägers. Kinder, die in der Kraxe transportiert werden, müssen bereits sicher über längere Zeit frei sitzen. Für größere Touren sollten sie mindestens ein Jahr alt sein.

Die Trage selbst muss dem Kind genug Halt geben, sonst hängt es, wenn es einschläft, wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Eine gute Kraxe hat, wie ein Tourenrucksack, einen gepolsterten Hüftgurt für den Träger, damit das Gewicht nicht an den Schultern hängt. Es gibt auch Exem­plare mit Sonnen- und Regendach, was durchaus sinn­voll ist. Da sich die Kinder in ihrem luftigen Sitz nicht bewegen können, kühlen sie schnell aus. Denken Sie an Handschuhe und warm verpackte Füße im Frühjahr und Herbst. An heißen Tagen müssen sie gut vor der Sonne geschützt werden. Regelmäßige Pausen sorgen für Abwechs­lung: Eine Almwiese oder ein flaches Bach- oder Seeufer, an dem auch die Kleinsten gefahrlos spielen können, sind hier geeignete Ziele. Ein paar große Stein­blöcke zum Klettern machen auch schon Zwei-oder Dreijährigen viel Spaß.

FrillenseewanderungAltersgruppe 1 (4 bis 6 Jahre)
Geduld und kurze Beine

Etwa ab drei bis vier Jahren laufen Kinder längere Strecken am Stück. Sie sind in diesem Alter sehr leicht ablenkbar. An jeder Ecke gibt es etwas Interessantes zu sehen und vorwärts geht es nur sehr langsam. Für die Kraxe sind sie inzwischen zu schwer – tragen kann man sie nur noch kurze Stücke. Das Einzige, was hilft, ist viel Ge­duld. Touren sollten nicht mehr als 1 bis 1,5 Stunden reine Gehzeit haben – mit den Kleinen brauchen Sie mindestens doppelt so lange, so dass schnell eine vollwertige Halb­tages­tour daraus wird.

sara_BaumAltersgruppe 2 (7 bis 9 Jahre)
Abenteuerspielplatz Natur

Bei Kindern im Grundschulalter sind die Unterschiede in Tem­po und Ausdauer besonders groß. Laufzeiten für Er­wach­sene sollten immer noch um die Hälfte erhöht werden, um eine realistische Vorstel­lung vom Zeitaufwand zu haben. Mit der Zeit werden Sie dabei ein Gefühl für das individuelle Tempo Ihrer Familie entwickeln.

Kinder, die schon Berg­erfahrung mitbringen und von Natur aus bewegungsfreudig sind, schaffen teilweise schon ganz erstaunliche Touren. Für Eltern, die mit ihren Grund­schul­­­kindern die ersten Berg­touren planen, kann das aber kein Massstab sein. Auch hier sind erst mal kür­zere Wan­derungen angesagt. Maximal zwei bis drei Stun­den Gehzeit, davon höchstens eine Stunde bergauf, sind ein guter Anfang.

Viele Pausen und viel Zeit zum Spielen, sowie ein spannendes Ziel sind bei der Planung besonders wichtig. Kinder in diesem Alter spielen meist besonders phantasievoll und lassen sich von der passenden Umgebung leicht anregen. Schon ein Bach weckt Ideen – vor allem wenn mehrere Kinder beisammen sind. An einem Kletter­felsen kann man ohne Gefahr die ersten Kraxel­versuche machen und eine Über­nachtung in einer Berg­hütte gehört zu den besonderen Höhepunkten. Gerade Kinder dieser Alters­gruppe laufen viel lieber auf schmalen Pfaden, die nach Aben­teuer riechen und die Fan­­tasie anregen, als auf breiten Schotterwegen. Mit der Schulreife entsteht auch ein Bewusstsein für Gefahren, so dass man beginnen kann, Bergpfade mit kurzen, anspruchsvolleren Pas­sagen zu laufen.

Altersgruppe 3 (10-13 Jahre)
Mitplanen statt Mitlaufen

Nicht nur die Beine sind länger geworden, auch Kraft und Ausdauer der Großen reichen langsam an die eines Erwach­senen heran. Nach und nach entwachsen sie dem Spiel- und Tobealter. Haben sie schon Bergerfah­rung gesammelt, sind sie jetzt sicher genug für Touren mit kleinen Klettereinlagen oder für aufregende Wege mit Seilsiche­rungen und Weitblick. Auch für einen tollen Gipfelblick kann man sie inzwischen begeistern. Touren mit ein bis zwei Stunden Aufstieg sollten auch mit weniger erfahrenen Junioren machbar sein. Die Moti­vation ist meist eher der springende Punkt: Kinder dieser Altersgruppe sollte man deshalb auf jeden Fall an der Planung beteiligen und mitreden lassen. Unter­wegs finden viele es spannend, Karte zu lesen, den Weg zu suchen, Ent­fernungen einzuschätzen oder vielleicht selbst zu fotografieren – je nachdem, wo bei den Kids die Inte­ressen liegen. Die Geh­zeiten unterscheiden sich kaum von denen Erwachsener – nur etwas mehr Zeit für Pausen sollte man weiterhin einplanen.

 

Von breiten Wegen und schmalen Pfaden

Schaut man auf die Touris­musseiten der Bergorte, verlaufen die empfohlenen Fami­­lienrouten oft möglichst eben auf breiten Schotter­wegen, damit auch wirklich nichts passieren kann. Natürlich ist man auf solchen Wegen besonders sicher – spannend ist so eine Wande­rung allerdings nicht. Beson­ders Kinder langweilen sich auf geraden Forst­straßen und geschotterten Fahrwegen – ein schmaler gewundener Pfad dagegen weckt schnell neue Lebensgeister. Auch steinige Passagen, an denen man richtig klettern kann, kleine Treppchen oder enge Durch­gänge zwischen Fel­sen sprechen Spieltrieb und Phan­tasie an und sorgen für Begeisterung. Manche dieser  schmaleren Wege sind gefahrlos auch mit jüngeren Kin­dern zu begehen, oft gibt es auf Bergpfaden aber auch ris­kan­tere Stellen, an denen das Laufen Aufmerksamkeit braucht. Vor allem am Anfang müssen die Eltern wach dabei bleiben und dafür sorgen, dass zu wagemutige Aben­teurer sich nicht in Gefahr bringen.

Kinder im Kindergartenalter sind noch nicht in der Lage, solche Gefahren einzuschätzen. An Wege, die am Hang entlang gehen und dabei auch erste leicht ausgesetzte Stel­len haben (enge Bereiche, an denen es an einer Seite steil hinuntergeht), kann man Kinder ab dem Grund­schul­alter heranführen. Es braucht dabei in etwa dieselben Fähig­keiten, die ein Kind dazu qualifizieren, sich im Straßen­verkehr zurecht­zufinden. Beo­bachten Sie unterwegs, wie sich die Kinder verhalten und erklären Sie, wo man aufpassen muss und warum… Die ersten Versuche macht man dabei auf Touren mit kurzen schwierigeren Pas­sa­gen. Strecken, auf denen man über längere Zeit wirklich konzentriert laufen muss, sollte man frühestens mit Kindern ab 8 bis 10 Jahren gehen.

> Hier gibt es weitere Infos über das Wandern mit Kindern verschiedener Altersgruppen.

Steineberg10Trittsicher und schwindelfrei?

Trittsicher und schwindelfrei ist die Standardformulierung für die notwendigen Fähig­keiten, die von einem Wan­derer erwartet werden, wenn er sich auf Wege mit alpinem An­spruch wagt. Trittsicher, weil ein Fehltritt zu einem Unfall führen könnte. Bei Kindern geht es hierbei einerseits um Geschicklichkeit, andererseits aber auch um die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeit­raum auf den Weg zu konzentrieren und sich der Situation ent­sprechend vernünftig zu verhalten. So läuft man zum Bei­spiel an Steil­hängen vor­­­­sichtig und tritt keine Steine los, die auf einem abschüssigen Serpen­tinen­pfad weiter unten laufende Wanderer in Gefahr bringen können.

Wie weit man schwindelfrei ist, muss man meist erst testen. Bei manchen führt schon ein schmaler, an einer Seite abschüssiger Pfad zu Schwin­delgefühlen, bei anderen erst ein steil abfallender Hang am Gipfel oder ein schmaler Grat­weg, und der nächste bleibt völlig unberührt, egal was kommt. Schwindel­gefühle und Angst sind immer ernst zu nehmen – wer am Berg seine Ängste übergeht, bringt sich und andere in Gefahr. Im Zweifels­fall lässt man den Aufstieg auf einen Gipfel einfach bleiben – egal ob ein Kind überfordert ist oder ein Erwachsener!

Oft verändert sich das Em­pfin­den von Schwindel auch mit wachsender Erfahrung. Eine sehr gute Möglichkeit, sich selbst an Höhe und Abgründe zu gewöhnen und Sicherheit zu gewinnen, ist ein Kletterkurs oder der Be­such eines Hochseilgartens. Hier kann man die Anforde­rungen langsam und völlig ohne Risiko steigern und Spaß macht es auch noch.

Höhenmeter und Gehzeiten

Für Kilometerangaben hat man normalerweise im Laufe eines Lebens ein ungefähres Zeit­ver­­ständnis entwickelt – aber wie sieht das mit den Höhen­metern aus? Um ein Gefühl für diese erstmal recht abstrakte Zahl zu entwickeln, braucht es Erfahrung oder einen Anhalts­­­punkt. Etwa 3 bis 4 Kilometer schafft man in normalem Lauf­tempo in der Ebene. Geht es bergauf, kalkuliert man maximal 300 bis 400 Höhen­meter in einer Stunde. Wobei es, wenn das so hinkommen soll, schon ganz ordentlich hinaufgeht. Auf­stiege unter 200 Höhen­­metern werden die meisten recht unauffällig wegstecken. 400 Höhenmeter bedeuten schon einen recht anstrengenden Aufstieg, der vor allem untrainierte und jüngere Kinder ordentlich fordert.

Müheloses Bergaufgehen erfordert die richtige Technik. Langsam und gleichmäßig zu laufen – nur so schnell, dass man nicht außer Atem kommt – entspricht nicht unbedingt dem normalen kindlichen Be­we­gungsmuster und braucht ein bisschen Training. Hält man das gleichmäßig langsame Gehen durch, läuft man sich mit der Zeit (und wachsender Kondition) ein und kommt dann relativ mühelos den Berg hinauf. Trainierte, erfahrene Wanderer laufen oft lieber berg­­auf als bergab, wo der Schub der Be­wegung und das Körper­ge­wicht abgefangen wer­den müs­sen und die Gelenke belasten.

Gelenkschmerzen sind für Kin­der zum Glück unbekannt, so dass sie – wenn es nicht zu steil ist – mühelos dem Tal entgegen wandern. Berggewohn­ten Kindern zuzuschauen, wie sie, die Erwach­senen weit hinter sich lassend, den Berg hinunter sprin­gen, ist eine wahre Freu­de. Hat man selbst also keine größeren Probleme beim Bergab­gehen und entwickelt nicht den Ehrgeiz, die Kinder als »richtige« Wanderer zeitig ans bergaufgehen zu gewöhnen, kann man es sich auch ein wenig einfacher machen und den »Bergab­schwung« der Kinder für unbeschwerte Ausflüge nutzen. Für den Aufstieg braucht man dann allerdings eine Berg­bahn.

bergbahnMit der Seilbahn hinauf?

Eine Seilbahn verlegt unseren Startpunkt um einige Höhen­meter und bringt uns dahin, wo die Berge am schönsten sind. Hat man sich einmal ein Stück von der Bergstation entfernt, findet man hier meist schmale Berg­­­pfade, und der weite Blick über Berge, Berge und noch mal Berge verzaubert auch klei­nere Wanderer. Natürlich kann man mit einer Seilbahn ganz hinauf fah­ren und dann einfach wieder hinunterlaufen. Schöner ist es aber, oben zu bleiben und aus dem Gewim­mel an der Bergstation heraus in ruhigere Bereiche zu gehen und vielleicht auch noch ein Stück höher zu steigen. So kommt man mit einem Aufstieg von vielleicht 300 bis 400 Meter auch auf Gipfel mit alpinem Charakter.

Wo eine Bahn hochfährt, ist es natürlich voller als anderswo – das ist ein Nach­teil. Vor allem direkt um die Bergsta­tionen sind auch viele Spaziergänger unterwegs. Ein weiteres Manko ist der Preis. Für eine Familie ist so eine Fahrt fast eine kleine Inves­tition. Zwischen 30 und 50 Euro kostet eine Familienkarte für Berg- und Talfahrt mit einer Kabinenbahn. Der Tarif für Ses­­sel­lifte, die auf niedrigere – oft besonders kinderfreundliche – Berge am Alpenrand fahren, ist eher familienkompatibel und für Kin­der sogar besonders spannend.