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Für Reisen nach Frankreich nicht vergessen: Die französische Umweltplakette!

In den verkehrsreichen Sommermonaten zieht es in Frankreich Franzosen und Touristen ans Meer. Die Luftbelastung durch den Verkehr steigt und damit auch die Wahrscheinlichkeit für Fahrverbote in den französischen Umweltzonen. Wer dann in Frankreich ohne Umweltplakette unterwegs ist, kriegt schnell Probleme.

Wie auch in Deutschland gibt es in Frankreich in den Großstädten permanente Umweltzonen, in die nur mit einem Fahrzeug eingefahren werden darf, dass eine bestimmte Norm erfüllt und das durch eine Umweltplakette anzeigt. Sie heißen ZCR-Zonen (zones à circulation restreinte) und werden durch Straßenschilder angezeigt. Es gibt sie zur Zeit in Paris, Grenoble, Straßburg und Lille und sie sind selbst bei einer Reise in diese Städte problemlos zu umgehen.

Temporäre Umweltzonen

Der Grund, warum Ihr Euch inzwischen bei jeder Frankreichreise informieren müsst, sind die temporären Umweltzonen. Sie umfassen teilweise ganze Departements und betreffen in diesen auch die Autobahnen. Temporäre Umweltzonen werden als Zone ZPA (zone de protection de l’air) bezeichnet. Gelten sie für ein ganzes Departement kommt ein kleines »d« dahinter: ZPAd. Die Einfahrt in diese Zonen wird dann beschränkt, wenn die Luftverschmutzung kritische Werte überschreitet – also erwartungsgemäß zu den Ferienzeiten im Sommer mit viel Verkehr. Das Verbot gilt auch für ausländische Fahrzeuge ohne Umweltplakette und zwar auch dann, wenn Euer Fahrzeug laut deutscher Plakette die Voraussetzungen für die Einfahrt in die Zone erfüllt. Ihr braucht die entsprechende französische Crit’Air-Plakette auf der Windschutzscheibe, sonst müsst ihr im Fall der Fälle das entsprechende Departement umfahren. Werdet Ihr ohne Umweltplakette erwischt, kostet das mit einem PKW mindestens € 68, für größere Fahrzeuge seit Ihr ab € 135 dabei.

Temporäre Fahrverbote werden vor Ort nicht angezeigt, Ihr müsst Euch also selbst informieren – zum Beispiel über den Verkehrsfunk oder über die Website des Verkehrsministeriums. Von Green-zones.eu gibt es auch eine kostenlose App, mit der Ihr Euch unterwegs auf dem Laufenden halten könnt.

Eine Crit’Air Plakette bestellen

Die Plakette kann nur online in Frankreich bestellt werden und wird per Post zugestellt. Ihr müsst also rechtzeitig daran denken, sie zu beantragen. Am kostengünstigsten und völlig unkompliziert geht das direkt beim französischen Verkehrsministerium unter www.certificat-air.gouv.fr. Die Seite lässt sich auf Deutsch umstellen. Die Plakette kostet dort €3,11 zuzüglich €4,21 Porto für die Zustellung nach Deutschland. Auf der Green-Zones Website und bei einigen anderen Vermittlern könnt Ihr die Plakette ebenfalls bestellen, zahlt dann aber fast 30 Euro für die gleiche Leistung.

Die französische Plakette ist in Stufe 1 bis 5 unterteilt. Welche Ihr bekommt, ist vom Alter und der Schadstoffklasse Eures Autos abhängig. Anders als bei uns tragen die saubersten Fahrzeuge eine Crit’Air Plakette mit der Klasse 1. Für ein Dieselfahrzeug bekommt Ihr maximal die Klasse 2. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, deren Erstzulassung vor dem 1. Januar 1997 liegt, bekommen gar keine Umweltplakette. Fahrt Ihr ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen muss es nach dem 01.01.2001 zugelassen sein, um noch berücksichtigt zu werden. Bei Fahrverboten werden dann zuerst die Fahrzeuge ohne Plakette und dann die Schadstoffklassen 4 und 5 vom Verkehr ausgeschlossen. Bleiben die Werte in der Luft schlecht, können weitere Schadstoffklassen folgen.

Umweltzonen in unseren Reisezielen in Frankreich oder auf der Fahrt dorthin:

Fahrt zur Dordogne: Der Großraum Lyon, den Ihr auf dem Weg zur Dordogne und oft auch auf dem Weg in den Süden durchquert, kann als ZPA-Zone von temporären Fahrverboten betroffen sein, die dort allerdings zur Zeit nicht auf den Autobahnen gelten. Eine zweite temporäre Umweltzone, die aber im ganzen Departement ausgerufen werden kann, durchfahrt Ihr um Clermont-Ferrand ( ZPAd-Zone). Die Einschränkungen können auch für die A89 nach Bordeaux gelten. An der Dordogne selbst, gibt es keine Umweltzonen.

Fahrt in den Süden (Ardèche, Provence, Pyrenäen): Südlich von Lyon führt die Autoroute du Soleil (A7), die die typische Route in den Süden ist, durch die Departements Grenoble und Drome/Valence, die beide temporäre Umweltzonen sind. Fahrverbote gelten hier auch für die Autobahn. Südlich davon ist mit dem Departement Bouches-du Rhone/Marseille das Gebiet der Provence auch direkt betroffen, während es in den Cevennen und an der Ardèche keine temporären Umweltzonen gibt.

Wer weiter in die Pyrenäen fährt, durchquert noch die Umweltzone Hérault/Montpellier, wo Ihr die A9 zwischen Orange und Perpignan im Blick behalten solltet. In den Pyrenäen selbst, trefft Ihr nur an der Atlantikseite auf die Umweltzone im Departement Pyrénées Atlantiques.

Sardinien im Winter – ein Selbstversuch

Wir sind keine Skifahrer und träumen an kalten Wintertagen gerne vom Meer und von wärmender Sonne. Schon seit Jahren werfen wir dann immer mal wieder einen neugierigen Blick in den Wetterbericht: Wie ist es denn eigentlich auf Sardinien im Winter?

Letztes Jahr war es dann so weit. Kurz vor Weihnachten haben wir uns auf den Weg gemacht. Normalerweise reisen wir mit einem Campingbus, aber diesmal haben wir uns für eine Kombi aus Ferienwohnung und Camper entschieden. Unser Nugget ist nämlich nicht so isoliert wie ein großes Wohnmobil und für echtes Wintercamping nur begrenzt geeignet. Unsere Recherche ergab maximal drei im Winter geöffnete Campingplätze auf Sardinien und unsere bisherige Erfahrung sagte uns, dass diese Information vermutlich nicht ganz zuverlässig ist… Wenn keine Gäste da sind, bleibt das Tor auch schon mal verschlossen oder der Campingplatz ist eine halbe Baustelle. So ging es uns jedenfalls vor einigen Jahren an Ostern. Die über Weihnachten gebuchte Ferienwohnung in der Nähe von Cagliari war also unsere Garantie für ein Badezimmer und eine warme Dusche in der Mitte der Reise.

Auch Cagliari stand schon lange auf unserer Liste. Um viel Zeit in der Stadt zu verbringen, war es uns im Sommer immer viel zu heiß. So lockte hier das archäologische Museum mit seiner Ausstellung über die Nuraghenkultur und ein Bummel durch die Altstadt. Es schien uns außerdem sinnvoll uns dorthin zu begeben, wo die Einheimischen leben, um geöffnete Läden und vielleicht auch einmal ein Café oder Restaurant zu finden.

Als wir dann am 21. Dezember früh am Morgen als eines der ersten Fahrzeuge von der Nachtfähre rollen, ist es in Golfo Aranci gerade erst dämmrig und wir beschließen langsam zu starten und uns erst einmal einen Frühstücksplatz mit Ausblick zu suchen. Beim ersten Tee des Tages geht vor uns über dem Meer die Sonne auf.

Um es etwas abzukürzen: es soll nicht der einzige Sonnenaufgang dieser Reise bleiben. Wir fahren zuerst die Ostküste hinunter. Fast alle Häuser am Meer sind verwaist, die Hotels sind geschlossen und nur selten stehen einige Autos auf einem der Parkplätze. Es ist nicht schwer einen schönen Platz zu finden und bald steigen unsere Ansprüche ins Unermessliche: ohne Meerblick geht gar nichts. Und da auch auf Sardinien im Winter die Sonne erst gegen 8 Uhr am Horizont erscheint, muss man nicht mal früh aufstehen, um ihr dabei zuzugucken.

Das Wetterglück ist uns hold in den ersten Tagen und wenn die Sonne auf den Strand scheint, sitzen wir barfuß im warmen Sand. Verzieht sie sich, machen wir lange Spaziergänge am Meer. Tagsüber ist es in unserem Bus meist warm genug, um die Tür offen zu lassen, und auch am Abend kommt die Heizung kaum zum Einsatz. So erscheint die Ferienwohnung im Vergleich zur Camperfreiheit nach den ersten fünf Tagen erst einmal wenig verlockend. Aber der Blick in den Wetterbericht belehrt uns eines Besseren: es bleibt noch zwei Tage warm, dann steht uns Regen bevor.

Eine Ferienwohnung hatten wir schon lange nicht mehr – auch wenn uns diese etwas ernüchtert. Die tolle Terrasse mit Meerblick, die auf den Fotos zu sehen war, liegt eine Etage höher und gehört eigentlich zur Wohnung der Vermieterin, die Heizung ist ein elektrischer Heizlüfter (einer für die ganze Wohnung) und die »Küche« verfügt über eine Kochplatte und eine Mikrowelle. Da ist unsere Busküche besser ausgestattet. Dafür haben wir hier ein Bose Soundsystem und eine edle Dusche mit Massagedüsen…

Leicht frustriert kürzen wir unseren Aufenthalt in der Ferienwohnung um zwei Tage, fühlen uns dann aber nach einer Phase der Umgewöhnung doch ganz wohl. Zur Abwechslung machen wir Ausflüge und versuchen abends auf einer Kochplatte ein leckeres Essen zu zaubern. Wir lernen Kochplatte und Heizlüfter nicht zur gleichen Zeit zu benutzen, weil dann im ganzen Haus die Sicherung rausfliegt. Wir entdecken die frischen Orangen, die man auf Sardinien im Winter an jeder Ecke kaufen kann und die Qualitäten unseres Mini-Backofens, probieren uns durch die Dolci Sardi, die es in jeder Bäckerei zu kaufen gibt und versuchen vergeblich ein halbwegs essbares Brot zu finden.

Hinter der Bastione di Saint Remy beginnen die Gassen der Altstadt von Cagliari. Rechts von diesem Tor liegt eine riesige Sonnenterrasse auf der es auch ein Café gibt.

Die Ausstellung im Archäologischen Museums in Cagliari über die Nuraghenkultur der Bronzezeit auf Sardinien ist einzigartig.

Am 24. Dezember fahren wir zum ersten Mal nach Cagliari und besuchen einen recht ungewöhnlichen Weihnachtsmarkt, sitzen an der Bastione di Saint Remy auf der Terrasse des Caffè degli Spiriti in der Sonne und lassen den Ausflug in einem der Strandcafés am Poettastrand ausklingen. Hier ist ordentlich was los, denn der Strand ist auch mit dem Fahrrad oder dem Bus von Cagliari zu erreichen. In der Lagune zwischen Stadt und Meer fressen dutzende Flamingos – noch mehr, als hier im Sommer zu sehen sind.

Den einzigen richtigen Regentag verbringen wir dann im Museum und tauchen ein in die Zeit der Nuraghenkultur. In den Vitrinen im Museum stehen eine beindruckende Sammlung an Bronzetti, der kleinen Figuren aus der Bronzezeit, die vor allem Krieger aber auch Tiere und wenige Alltagsszenen darstellen. Außerdem ist gerade auch eine Sonderausstellungen mit den riesigen Steinkriegern zu sehen, die am Monte Prama auf Sinis gefunden wurden. Sie ähneln den kleinen Bronzetti sehr, sind aber überlebensgroß. Entdeckt wurden die Figuren allerdings in vielen Bruchstücken, die man über 40 verschiedenen Figuren zuordnen kann. Man geht daher davon aus, dass das Heiligtum am Monte Prama von Feinden des Nuraghenvolkes gewaltsam zerstört wurde.

Sieht fast aus wie in der Wüste: Am breiten Sandstrand an der Spiaggia Su Giudeu sind im Dezember nur wenige Spaziergänger unterwegs.

Am Ende unserer Zeit in der Ferienwohnung haben wir nochmal vier Tage, um zum Hafen zurückzufahren. Von Lieblingsort zu Lieblingsort wollen wir uns die Küste hinaufarbeiten. Das erste Ziel sind die langen Strände westlich von Cagliari. An der Spiaggia Su Giudeu treffen wir tatsächlich auf einen geöffneten Wohnmobilstellplatz, an dem wir windgeschützt die Nacht verbringen. Noch ein Stück weiter in Porto Pino gibt es dann einen weiteren Platz mit Strom und Entsorgung auf einem ganzjährig zugänglichen Parkplatz. Aber wir wollen noch weiter zur Hochebene Giara di Gesturi mit ihren kleinen Wildpferden. Die letzte Station soll am Sylvesterabend die Halbinsel Sinis sein.

Auf Sardinien gibt es viele Spuren der Besiedelung aus der Stein- und Bronzezeit, die man alle auch im Winter besuchen kann. Das hier ist das Nuraghendorf Serra Orios.

Auf der Giara erleben wir noch einmal, was uns schon am Anfang unserer Reise faszinierte: im Winter ist Sardinien grün. Die meisten Pflanzen der Macchia sind immergrün. Auch die größeren wie Korkeiche und Steineiche behalten ihre Blätter, so dass man nur wenige Bäume mit kahlen Ästen zu sehen kriegt. Der Erdbeerbaum trägt Blüten und Früchte gleichzeitig und ab und zu leuchten auch andere Blüten aus der Vegetation. Auf den Hochebenen bei Dorgali sind wir sogar durch fettes, grünes Gras gewandert – ein wirklich ungewöhnlicher Anblick auf Sardinien. Der Pauli Majori auf der Giara di Gesturi hat dann viel Wasser und die Pferdchen suchen sich zu dieser Jahreszeit wohl andere Plätze – jedenfalls begegnet uns nur eine kleine Gruppe. So wenige Pferde haben wir hier noch nie gesehen.

Die kleinen Wildpferde auf der Giara di Gesturi sind im Sommer ziemlich zuverlässig an der Wasserfläche des Pauli Maiori anzutreffen. im Winter ist das schwieriger, weil es auch an anderen Stellen der Hochebene genug zu fressen gibt.

Etwas enttäuscht machen wir uns auf den Weg nach Sinis und erleben die nächste Überraschung. Auf dem kleinen Platz hinter dem Strand von Pallosu stehen bereits fünf Wohnmobile. Bisher sind wir nur vereinzelt anderen Campern begegnet. Die Surfbretter auf dem Dach und die wehenden Neoprenanzüge am Gepäckträger verraten den Grund: in der Bucht treffen sich die Surfer – auch die mit Wohnmobil.

Der 31. Dezember ist noch einmal ein Sonnentag und ein kleines Geschenk. Wir verbringen den Vormittag mit Buch und heißem Tee am Strand und machen am Nachmittag eine kleine Wanderung. Um Mitternacht begrüßen wir das neue Jahr am Meer – ohne Feuerwerk aber mit Meeresrauschen und unter einem kugelrund am klaren Himmel leuchtenden Mond.

Der perfekte Anfang eines neuen Jahres – jedenfalls bis uns sehr früh am Morgen der auffrischende Wind unsanft aus dem Schlaf schaukelt. So treten wir die Fahrt zur anderen Inselseite etwas früher an, als geplant, denn windgeschützte Plätze sind auf Sinis eher rar. Auf der anderen Inselseite beruhigt sich der Wind, aber auf der Heimfahrt wackelt die Fähre doch beträchtlich und wir wissen jetzt, dass wir beide halbwegs seefest sind. Nachdem uns Wetter Online verrät, dass der Sturm auf Sardinien noch ein paar Tage weitertobt, beglückwünschen wir uns zu unserem Timing und blicken auf eine ganz besondere Reise zurück.

Sardinien im Winter? Jederzeit wieder!

Su Pallosu auf der Halbinsel Sinis am 31. Dezember 2017.

Unsere Erfahrungen in Stichpunkten:

Das Wetter: Wir hatten in den letzten Tagen des Jahres Temperaturen an der Küste Sardiniens zwischen 8 und 21 Grad, so dass es kein Problem war im Camper zu übernachten. Auf der Passhöhe von Silana war aber die Straße mit erstem Schnee weiß überpudert, so dass Winterreifen nicht schaden können. Wir hatten während der Reise nur einen Tag mit Dauerregen und zwei bis drei Tage mit starkem Wind. Das ist aber auch immer Glücksache. Die Regenfälle haben in diesem Jahr wohl sehr spät eingesetzt und selbst das Wasser war lange warm. Wir waren nicht im Meer, andere zur gleichen Zeit Reisende jedoch schon.

Was kann man machen: In der Sonne sitzen, endlose Strandwanderungen an beinahe menschenleeren Stränden, wandern an der Küste, nuraghische Stätten ohne Gedränge besichtigen. Die meisten Museen und archäologischen Stätten waren an Weihnachten wieder Erwarten geöffnet. Köstliche frische Orangen essen!

Unterkunft:

Hotel: Die meisten Hotels und viele Ferienwohnungen an der Küsten sind im Winter geschlossen. Wir haben unsere Unterkunft über booking.com gefunden. Touristeninformationen, die Unterkünfte vermitteln könnten, sind im Winter ebenfalls geschlossen. Einfach vor Ort suchen ist daher nicht erfolgversprechend. Buchen Sie besser vor und achten Sie bei der Wahl ihrer Ferienwohnung darauf, dass sie eine Heizung hat.

Camping: Als ganzjährig geöffnet gelten der Camping Telis und der Camping Le Cernie bei Arbatax und der Camping Nurapolis an der Westküste auf der Halbinsel Sinis. Einen ganzjährig frei zugänglichen, aber nicht besonders schönen, kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz gibt es in Porto Pino. Am anderen Ende der Insel kann man am Stellplatz Punta Maragnani am Ortsrand von Valledoria unterkommen. Der Platz ist einfach, hat aber eine V/E und tolle Stellplätze über dem Meer. Mit dem Wohnmobil frei stehen, kann man zu dieser Zeit fast überall.

Versorgung: Läden und Restaurants finden Sie nicht in den Touristenorten an der Küste, sondern in den Städten in denen Einheimische leben. In Cagliari waren auch die Strandcafés geöffnet, ansonsten haben wir nur noch am Lido Orri bei Tortoli ein offenes Café am Meer gesehen. Sie Strandrestaurants und Strandhotels sind geschlossen.

Sardinien mit Kindern, 4. Auflage 2018Literatur: Der frühe Winter und das Frühjahr sind auf Sardinien eine sehr gute Zeit zum Wandern. Die passenden Ausflüge in die wilde Natur der Insel gibts in unserem Wanderführer »Sardinien mit Kindern«. Eigentlich ist das Buch speziell für Familien konzipiert, die Tourenvorschläge eignen sich aber auch sehr gut für Erwachsene, die das Wandern eher entspannt angehen möchten.

Unser Fazit: Sardinien im Winter ist das perfekte Reiseziel für alle, die einsame, wilde Landschaften mögen und die es im Hochsommer eher in den Norden zieht. Die Temperaturen sind ähnlich und außerhalb der Sommersaison reist man auch auf Sardinien durch einsame Landschaften. Es ist viel einfacher als im Sommer mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, und statt einer Insel mit buntem Touristenspektakel erlebt man einfach das ganz alltägliche Sardinien.

Camping am See

Unsere Naturzeit »Special Places«

Um unsere Bücher aktuell zu halten, sind wir häufig und lange unterwegs. Wir reisen dabei mit einem kompakten Campingbus und so haben wir im Laufe der Jahre ziemlich viele Campingplätze kennengelernt. Auf vielen haben wir uns wohlgefühlt aber einige mögen wir so sehr, dass wir immer wieder dorthin zurückkehren. Diese ganz persönlichen »Special Places« möchten wir hier mit Euch teilen.

Kamp Klin

Fast alle unsere Lieblingsplätze sind nicht sehr groß und eher einfach. Riesenplätze mit Animation, großem Programm und ADAC Prämierung sind weniger unser Ding. Camping bedeutet für uns an schönen Plätzen möglichst nahe an der Natur zu stehen. Einfache Sanitärausstattung nehmen wir dafür gerne in Kauf.

Ursprünglich war unsere Liste als Top-Ten angedacht, aber schon beim spontanen »Brainstorming« wurde sie immer länger. Wir haben unsere »Special Places« also zur besseren Übersicht unterteilt.

10 tolle Campingplätze am Meer

5 naturnahe Campingplätze in den Bergen

5 naturnahe Campingplätze am Fluss

12 naturnahe Campingplätze am See


Einen guten Überblick über weitere schöne Campingplätze in der jeweiligen Region, haben wir im Anhang jedes Naturzeit-Reiseführers zusammengestellt. Wir beschreiben die Plätze mit ihren Stärken und Schwächen, sodass ihr einen Campingplatz aussuchen könnt, der zu euch passt.

Mit Kindern ins Tiroler Unterland

Nach Kufstein auf die Fes­tung, zu einer spannenden Klammwanderung oder in die Gletschereiswelt des Hinter­tuxer Gletschers im hintersten Winkel des Zillertals – im kinderfreundlichen Tiroler Unterland könnt Ihr bei Wanderungen, Besichtigun­gen und Exkursionen eine Menge erleben. Am schönsten ist es, wenn die Sonne scheint. Aber auch bei Regen­wetter wird großen und kleinen Besuchern ganz sicher nicht lang­wei­lig.

Bergspielplatz und Gipfelglück – Wandern mit Kindern in den Tiroler Bergen

Weitental Hintertux
Eindrucksvolle Berglandschaft im Weitental in Hintertux

Das Tiroler Unterland umreißt die Region nördlich und südlich des Inntals. Die östliche Grenze liegt im Salzburger Land, die westliche im Umland von Inns­bruck. Das Markenzeichen der Region sind ihre eindrucksvollen Berg­landschaf­ten: Kitzbüheler Alpen, Wilder Kaiser, Wildschönau und Alpbachtal sind nur einige bekannte Namen, die untrennbar mit großartigen Aussichten und erhabenen Eindrücken verbunden sind. Vielerorts hat man sich dabei gerade auf Familien eingerichtet. Fantasievoll gestaltete Bergspielplätze, auch Bergerlebniswelten genannt, machen so manche Gipfelbesteigung zu einem abwechslungsreichen Abenteuer, bei dem auch Kinder voll auf Ihre Kosten kommen. Wird es im Hochsommer für Bergtouren zu heiß, locken gleich mehrere aufregende Wege mit Brücken und Treppchen durch schattig-feuchte Schluchten wie Gießenbachklamm, Kundler Klamm, Tiefenbachklamm, Wolfsklamm oder die abgelegene Kaiserklamm.

Wildsee und Wildalm
Die Wildalm am Wildsee ist ein besonders attraktives Wanderziel (Tour 3)
Wandern in der Wolfsklamm
Die Klammen im Tiroler Unterland eignen sich wunderbar für Sommerwanderungen. Hier seht Ihr die Wolfsklamm (Tour 34) und den Wasserfallweg in Hintertux (Tour 39).
Trampolin und Niederseilgarten – Bergspielplätze im tiroler Unterland

Ausflugsziele im Tiroler Unterland

Auch in den Tälern gibt es allerhand zu entdecken – dazu zählt das mittelalterliche Rattenberg genauso wie die moderne Einkaufsstadt Wörgl. Die Anzahl interessanter Ausflugsziele zu verschiedensten Themen ist im Unterland so groß und vielfältig, dass sie spielend selbst einen mehrmonatigen Aufenthalt immer wieder neu und spannend gestalten würde: Freizeitparks, Hochseilgärten, Erlebnisbäder und Seen, Sommerrodelbahnen, Museen, Wildparks und Schaubetriebe sind nur einige der besonders familiengerechten Anziehungs­punkte.

Outdoorabenteuer für Familien im Tiroler Unterland

Baden am Achensee
Dieser Badeplatz am Achensee ist das Ziel unserer Tour 31.

Neben Bergwandertouren gibt es in den Tiroler Bergen für Familien viele weitere spannende Möglichkeiten, die Natur zu erleben und neue Erfahrungen zu sammeln. Besonders beliebt sind die Badeseen und alles, was auf irgendeine Weise mit Wasser zu tun hat. Ganz den individuellen Bedürfnissen folgend kann man im Wasser plantschen, ein Tretboot chartern, sich auf eine beschauliche Paddeltour begeben und sogar zu einer frisch-spritzigen Raftingtour aufbrechen. Größere Kinder entdecken vielleicht den Trendsport SUP für sich, bei dem man ein Surfbrett mit dem Paddel vorwärtsbewegt, oder versuchen sich im Urlaub am Kitesurfen. Noch mehr Abenteuer im Freien versprechen Kletter­touren aller Art. Außer dem klassischen Klettern an Felswänden, werden auch Canyoningtouren durch Flusstäler angeboten. Vielerorts gibt es auch in Kletterhallen oder Hochseilgärten die Gelegenheit, erste Erfahrungen zu sammeln und die eigenen Grenzen zu testen.

Teufelsgasse
Auf dem Weg zur Teufelsgasse (Tour 7)

Die Tiroler Berge sind das richtige Ziel für Euch? Dann werft hier einen Blick in unser neues Reisehandbuch. Das Inhaltsverzeichnis gibt euch einen ersten Überblick über alle Touren mit Gehzeit und Altersempfehlung.

Basistext und Fotos: Christian Winkler

Ein Fahrradwochenende auf dem Chiemseeradweg

Als größtes Gewässer in Bayern wird der Chiemsee auch das bayerische Meer genannt. Ein gut markierter Radweg mit Badeplätzen, Stationen zur Vogelbeobachtung und gemütlichen Biergärten führt am Ufer entlang und macht den See zum perfekten Ziel für ein echtes Familien-Fahrrad-Abenteuer. Prien am Beginn und Übersee am Ende unserer Route sind von München mit dem Zug erreichbar, viele Campingplätze und Hotels bieten Unterkunft und machen es leicht die fast 60 km lange Runde in kindgerechte, dem Alter der Radler angepasste Häppchen zu teilen. So bleibt dann genug Zeit für eine Runde Minigolf, eine Tour mit dem Kanu, den Besuch im Hochseilgarten oder einen Balanceakt auf dem Surfbrett – Stand Up Paddling heißt die trendige Sportart und die Boards werden überall am See verliehen.

Prien – Gstadt: 13,5 km

Die erste Etappe zwischen Prien und Gstadt ist landschaftlich besonders reizvoll und unser Tipp für alle, die nur einen Tagesausflug planen. Am Parkplatz weisen uns die gelben Schilder des Chiemseerundweges den Weg Richtung Norden. Schnell liegt das Priener Stadtgebiet hinter uns und an der Fischhütte Reiter folgt eine erste Radlerrast. Ein paar Kurven weiter führt eine Holzbrücke über die Prien. Das Gebiet ist von Bibern bewohnt, deren Spuren man an vielen Bäumen entdecken kann. An der Prienmündung liegt auch das Rimstinger Seebad mit Liegewiese, Kiosk und Bootsverleih. Vor dem Bad verlässt man das Seeufer nach links und biegt hinter den Tennisplätzen wieder rechts ab. Die Route führt um die Schafwaschener Bucht, die nur durch einen schmalen Durchfluss mit dem See verbunden ist. Wir treffen auf die Hauptstraße mit Radweg. Hier hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick über den See auf die Kampenwand. Schon nach wenigen Metern an der Straße geht es wieder rechts zum Sportboothafen hinunter.
Auf einem Schotterweg rollen wir mühelos durch die Uferwiesen. Hinter einem Picknickplatz mit Steg folgt bei Wolfsberg ein ruhiger Badeplatz, dessen Kiesstrand neben dem Steg ganz sanft ins Wasser führt. Ebenso reizvoll wäre die Pause im wenige Kilometer entfernten Urfahrner Strandbad mit zugehörigem Gasthof. Im Paraplü gibt es gute österreichische Küche zu familiengerechten Preisen.
Vom Parkplatz am Strandbad bringen uns ein paar Kurven zurück auf den Uferweg. Hinter dem Hafen von Breitbrunn mit vielen Segelbooten folgt der Bade­strand des Gradlhofes und dann ein ruhig gelegener öffentlicher Kies­strand. Durch Wald und Wiesen radeln wir weiter zur Aussichtswarte Ganszipfel. Von der Plattform des Holzturmes kann man nicht nur Enten und Schwäne beobachten, auch der Blick auf die Chiemseeinseln ist famos. Dann erreichen wir Gstadt mit mehreren Seerestaurants und Bootsanleger, von dem man nach Prien zurückfahren könnte.

Gstadt – Seebruck: 8,5 km

In Gstad ist immer was los. Wegen des regen Verkehrs ist hier etwas Vorsicht geboten. Dafür gibt es gleich mehrere Eisdielen zur Auswahl. Das große Strandbad mit Badeinsel am Ortsrand ist vor allem bei größeren Kids sehr beliebt.
Der Radweg führt kurz an der Hauptstraße entlang, dann geht es in rasanter Fahrt zum Ufer hinab. Der Schalchenhof links oberhalb des Weges mit guter Küche, Terrasse, Spielplatz und viel Platz zum Toben eignet sich perfekt für eine Einkehr. Unten am See liegt hier die nächste Badestelle.
Vorbei am Hafen Gollenshausen und am Cafe Seehäusl mit Bade- und Spielplatz erreichen wir das schicke Hotel-Restaurant Malerwinkel, von dessen Terrasse man eine wunderbare Aussicht genießt.
Nun ist es nicht mehr weit bis Seebruck. Zuerst erreichen wir die Badestelle Esbaum. Hier hat man eine alte Römerstraße rekonstruiert. Sie gehört zum archäologischen Rundweg von Seebruck. In der Orts­mitte kann man das Römermuseum Bedaium besuchen und rechts vor der Alzbrücke versteckt sich ein besonders schönes Strand­bad mit großer Liegewiese. Im Ort gibt es ein gute Pizzeria, einen Minigolfplatz, mehrere kleine Hotels und einen Campingplatz. Trotzdem ist Seebruck nicht so überlaufen wie andere Dörfer am See und bietet sich daher zur Übernachtung an.

Seebruck – Chieming: 7 km

Hinter der Brücke überqueren wir die Uferstraße, und umfahren den Ort auf einer ruhigen Anliegerstraße. Dann quert der Radweg die Hauptstraße und verläuft parallel zu dieser. Vorbei an mehreren kleinen Buchten steigt der Fahrweg an, führt durch einen Bauernhof und am Camping Seehäusl vorbei nach Chieming. Ein Abzweig führt rechts zum Seebad. Die Hauptroute bringt uns ins Ortszentrum, wo sie unbedingt eine Pause einplanen sollten. Lassen Sie die Räder am Parkplatz beim Bootsanleger und suchen Sie sich einen Platz am Ufer. Ach ja, das Eis, das man am urigen Eiswagen beim Parkplatz kaufen kann, ist super lecker!

Chieming – Feldwies: 12 km

Der Radweg an der Uferstraße führt uns aus Chieming hinaus. Wir queren sie zweimal, bevor wir zur Hirschauer Bucht abbiegen können. Auf der Zufahrt durch mannshohes Schilf­gras fühlt man sich fast in die Wildnis versetzt und doch endet die Straße am Gasthof: Das Wirtshaus zur Hirschauer Bucht steht mitten im Wald und ist bekannt für gute bayerische Küche. Ein Fußweg bringt uns zum Aussichtsturm, von dem man Enten, Schwäne und anderes Federvieh erspähen kann. Das Mündungsgebiet der Tiroler Ache steht unter Naturschutz und ist ein wichtiges Refugium für seltene Vögel.
Weiter geht es durch die sumpfigen Wälder bis an den Rothgraben, der das geschützte Areal an der Ache östlich begrenzt. Wir folgen diesem, bis die Autobahn sichtbar wird. Bis zum Abzweig nach Feldwies bleibt unser Weg direkt neben der Hauptverkehrs­ader. Das ist zwar nicht sehr idyllisch, aber für Kinder durchaus eindrucksvoll.

Familienparadies Feldwies

Zum Abschluss der Tour lockt in Feldwies ein tolles Seebad mit echtem Sandstrand und Spielplatz. Direkt daneben baumeln die Stationen des Hochseilgartens zwischen den Bäumen und man kann Kanus und SUPs leihen. Eine weitere Übernachtung in Feldwies können wir wärmstens empfehlen: Der Blick auf den Sonnenuntergang ist unvergleichlich. Ob sie diesen beim Picknick am Strand, in der lässig-coolen Beachbar oder an den Tischen der beiden Seegasthöfe mit gehobener Gastronomie genießen, bleibt Ihnen überlassen. Leckere hausgemachte Snacks gibt es am Seekiosk von Parker Outdoor. Der Campingplatz ist besser, als es die Nähe zur Autobahn erwarten lässt und wer Komfort schätzt, lässt die Radtour im Chiem­gauer Hof ausklingen. Am nächsten Morgen geht es dann zum Bahnhof Übersee oder per Boot via Fraueninsel zurück nach Prien.

Sie lieben das Abenteuer?

Am aufregendsten ist die Chiemseeradtour mit Übernachtung im Zelt. Der Transport der Ausrüstung auf dem Fahrrad, wird jedoch schnell zur kleinen Heraus­vorderung. Am einfachsten ist die Mitnahme eines Kinder­fahrrad­hängers als Gepäck­wagen. Hier finden Sie eine Packliste und Tipps wie Sie ihre Siebensachen locker aufs Fahrrad kriegen.

> hier gibt es die Karte als pdf zum Download

Abschnitte dieser Fahrradrunde sind als Tagestouren auch Teil unseres Reisehandbuches »Mit Kindern im Chiemgau«.

Dem Winter ein Schnippchen schlagen…

Die Provence gilt als eine der sonnigsten Regionen Frankreichs und wenn nicht gerade der Mistral pustet, kann man hier auch schon im Frühjahr in der Sonne sitzen und im T-Shirt wandern gehen. Regina Stockmann hat mit besonderem Geschick und viel Erfahrung im Aufspüren familientauglicher Wanderstrecken 40 abenteuertaugliche und landschaftlich interessante Routen zusammengestellt. Sie sind eher kurz und knackig und führen zu besonders spannenden Zielen, von denen die Provence einige zu bieten hat.

Die Grottes von Calès waren über Jahrhunderte bewohnt.

Reizvoll sind zum Beispiel die vielen Höhlen, die die Kalksteinberge im Landesinneren durchlöchern. Auf mehreren Wanderrouten kommen wir an kleineren Grotten vorbei, die mit Taschenlampe gut erforscht werden können. Gemauerte Hirtenhäuser, rote Ockerfelsen, ein Zedernwald mit Kletterbäumen oder eine kleine Kapelle – die Ziele sind vielfältig.

Türkisblaues Wasser an der Steilküste der Calanques.
Joana und Joshua auf einer ihrer Lieblingstouren. Vor allem an einem heißen Tag macht der Weg durch den Toulourenc großen Spaß.

Zur Provence gehört aber natürlich auch das Mittelmeer. In Richtung Cote d’Azur fällt dort das Land steil zum Wasser ab und es gibt einige Wanderwege, die mit grandiosem Meerblick auf den Klippen entlang führen. Die Badebuchten sind dort eher klein und im Hochsommer ist dieser Küstenabschnitt immer sehr gut besucht.

Fahrradtour zur abgelegenen Plage de Beauduc. Sand soweit das Auge reicht…

Noch einmal ganz anders ist die Küstenlandschaft der Camarque, wo wir in flachen Lagunen Flamingos, Reiher und viele weitere Wasservögel beobachten können. Auf den großen Wiesen im Rhonedelta weiden weiße Pferde und schwarze Stiere und davor liegen ausgedehnte Sandstrände über die im Frühjahr oft der Wind fegt. Das Fahrrad ist hier ein gutes Vehikel zur Fortbewegung, kurze Rundwege etwas abseits der ausgetretenen Touristenpfade gibt es aber auch …

Provence mit Kindern

>> Hier geht es zum Buch

Das Allgäu – Familienparadies am Alpenrand

Blick vom Forggensee auf den Tegelberg
Blick vom Forggensee auf den Tegelberg

Das Allgäu liegt ganz im Süden Deutschlands. Die ersten Gipfel der Alpen vor blauen Seen und grünen Hügeln sorgen hier für eine grandiose Kulisse. Milchkaffeebraune Kühe grasen auf den Weiden zwischen gepflegten Bauerndörfern und große und kleine Seen bieten schöne Ausflugsziele. Ebenso die ersten höheren Berge hinter den Märchenschlössern bei Füssen oder die malerischen Felsformationen der Nagelfluhkette westlich von Immenstadt.

Kurz vor der unteren Richteralpe (Tour6)
Kurz vor der unteren Richteralpe (Tour 6)

Wandern mit Kindern

Im Allgäu wirken die Berge alpiner, als sie eigentlich sind. Schon ein kurzer Aufstieg oder eine Fahrt mit der Bergbahn bringt euch in eine wilde, spannende Bergwelt mit schmalen Pfaden, Kletterfelsen und weiter Sicht über endlos viele Gipfel. Treppenpfade führen durch enge Bachtäler, die man im Allgäu Tobel nennt. Wo die Berge schroffer werden, verengen sich die sanften Bachtobel, in denen man so gut am Wasser spielen kann, zur finsteren Klamm. Die Breitachklamm mit ihren Holzstegen, Brücken, Wassertöpfen und Kaskaden ist nur die bekannteste von ihnen …

Tiere gibt es im Allgäu überall – nicht nur wenn ihr einen der schmucken Bauernhöfe, die oft biologisch bewirtschaftet werden, zum Quartier wählt. Zwischen Juni und September treffen Sie auf den Almwiesen neben Kühen auch ein paar Schafe und Pferde. An rustikalen Holztischen vor urigen Almhütten werden hungrige Wanderer mit frischer Buttermilch und deftiger Brotzeit versorgt. Auf einigen Almen wird auch gekäst – teilweise noch im Kupferkessel über dem Holzfeuer.

Allgäu mit Kindern

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Unsere 42 Tourenvorschläge führen euch zu Kletterwegen, Almhütten mit Einkehr, Bergseen und Wasserfällen. Auch die ein oder andere Badegumpe im Bergbach gehört zu den Wanderzielen. Burgruine, Märchenschloss, Wildpark, Hochseilgarten, Waldspielplatz, Sommerrodelbahn, eine Fahrt mit dem Kanu oder eine Bergtour mit Lama – eine Reise ins Allgäu verspricht viele spannende Familienabenteuer und einen abwechslungsreichen Urlaub für Kinder und Eltern.

>>> Buch und Leseprobe

Mit Kindern auf Abenteuer-Reisen

»Alles bleibt anders« ist ein Erlebnisbericht und es geht um das Reisen mit Kindern. Die Geschichte beginnt auf dem Sofa, mit einem kugelrunden Bauch und der Frage  »Was wird sich ändern, wenn wir Eltern sind?«

Wenige Wochen später sind die Stockmanns glücklich zu dritt, knapp zwei Jahre später macht Töchterchen Joana die Familie komplett und, nein, es bleibt nicht alles wie es ist. Nicht nur im Alltag, denn darum geht es hier nur am Rande. Die Eltern, Regina und Lars, lieben das Reisen und unterwegs sein in möglichst in wilder Natur. Abseits der Zivilisation, in Stille und Einsamkeit, jeden Tag ein Stückchen weiter ziehen, draußen übernachten, Neues sehen und Abenteuer erleben. Diese Art zu reisen, möchten sie auch als Eltern nicht aufgeben. Geht das? Und was sagen wohl die Kinder dazu?

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Das Buch berichtet von den ersten Reisen mit Kindern im selbst ausgebauten Campingbus mit kleinen und ­gro­ßen Katastrophen, Glücks­­­momenten und Aha-Erlebnissen – und von ersten Wanderversuchen mit zwei kleinen Kindern. Es ist nicht alles »easy«, aber die Familie rauft sich zusammen. Und so wagen die Stockmanns die ersten mehrtägigen Wanderungen von Hütte zu Hütte – in Norwegen, dem wilden Val Grande oder später sogar in Südafrika, erforschen mit dem Kanu einen naturbelassenen Abschnitt der Loire oder auf dem Dromedar die marokkanische Wüste…

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Das Buch ist kein Ratgeber und hilft doch ganz persönliche Lösungen zu finden, wenn beim Reisen mit Kindern nicht alles so klappen will, wie die Eltern sich das gerade vorstellen. Vor allem macht es aber Lust und Mut zum Reisen und dazu die eigenen Träume nicht zurückzustellen, sondern als Familienteam immer wieder den passenden Weg zu finden.

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Hier gibt es einen »Blick ins Buch« und die Möglichkeit direkt beim Verlag zu bestellen. »Alles bleibt anders« bekommt ihr aber auch überall im Buchhandel:

Regina Stockmann, Alles bleibt anders
ISBN 978-3-944378-12-1, €15,90
Naturzeit Verlag

Von Regina Stockmann ist im Naturzeit Verlag außerdem ein Familienwanderführer über die Provence erschienen.

Rezensionen zum Buch findet Ihr bei KidsAway und im Familien-Reise-Blog »Die Gipfelfamilie«.

Familienurlaub in Estland oder Lettland?

Kilometerlange menschenleere Strände, stille Pfade durch ein ausgedehntes Hochmoor mit tiefblauen Wolkentümpeln, uralte Wälder in denen Elche oder Braunbären in freier Wildbahn leben, ein Zeltplatz direkt hinter der Düne am Strand oder ausgedehnte Kanutouren mit Biwak am Flussufer – das könnte euch gefallen? Dann reist doch mit uns nach Lettland und Estland.

Neue Reihe

Viele unserer Tourenvorschläge eignen sich auch gut für Familien. Wie schon im Reisehanduch »Im Tal der Dordogne« eingeführt, finden Sie auch in den beiden neuen Büchern für jede Tour eine Altersempfehlung. Sollte eine Wanderung oder Fahrradstrecke sich nicht für Kinder eignen, gibt es im Steckbrief einen geeigneten Alternativvorschlag.

Gut besuchter Ostseestrand an einem warmen Hochsommertag in der Nähe von Tallinn.

Urlaub im Norden, aber nicht so teuer wie Skandinavien …

Zugegeben, die baltischen Länder gehören nicht zu den allerersten Zielen, die einem so einfallen, wenn man an Familienurlaub denkt. Dennoch eignen sich beide Länder gut als Reiseziel für naturverbundene Familien, die im Hochsommer den wilden Norden einer Reise in den Süden vorziehen. In Estland und Lettland gibt es selbst in den Sommerferien keine überfüllten Strände und auch das Preisniveau ist durchaus familienfreundlich.

Beide Länder sind Mitglied der EU, die Reiseformalitäten sind also denkbar unkompliziert und gezahlt wird mit dem Euro. Mit englischen Sprachkenntnissen kommen Sie überall gut zurecht. Es gibt also keine ernstzunehmenden Hindernisse für eine Reise mit Kindern. Tallinn und Riga sind bequem mit dem Flugzeug erreichbar. Familien, die eine Anreise mit dem Auto vorziehen, könnten diese verkürzen, indem sie in Kiel oder Travemünde auf die Fähre fahren und nach 24 Stunden Mini-Kreuzfahrt erholt an ihrem Ziel eintreffen.

Hier gibt es weitere Informationen über die beiden Bücher:


Mit einem Esel unterwegs

Ihr möchtet Kinder zu einer längeren Wanderung motivieren? Vielleicht sogar mehrere Tage auf einem Weitwanderweg unterwegs sein? Nehmt einen einen Esel mit und euer Nachwuchs ist plötzlich begeistert dabei!

Eseln eilt nicht der beste Ruf voraus. Es heißt, sie seien dumm und starrköpfig. Dabei verhalten sich Esel einfach nur so, wie es für ihr Überleben sinnvoll ist. Ebenso wie Pferde sind sie Herdentiere. Ihr Verhalten ist aber in vielen Situationen anders, als das ihrer größeren Verwandten. Wenn ein Pferd erschrickt, rennt es davon. Eine Eselherde sucht beim Angriff eines Raubtieres ihr Heil nur selten in der Flucht. Dazu sind Esel gar nicht schnell genug. Sie bilden stattdessen einen Kreis um die Jungtiere – die Hinterhufe auf die Angreifer gerichtet und kämpfen mit gezielten Huftritten. Gegen Kojoten oder Wölfe hat ein entschlossener Esel durchaus eine gute Chance. So werden Esel in manchen Regionen sogar als Hüter für Schafherden eingesetzt.

Für uns macht der nur eingeschränkt vorhandene Fluchtinstinkt und das besonnene Temperament einen Esel zu einem besonders zuverlässigen Wanderpartner. Ein Esel rennt niemals kopflos davon, er bleibt in den meisten Situationen gelassen. In den Bergen setzt er seine Füße mit Bedacht und ist daher meist nicht besonders schnell, aber dafür zäh und ausdauernd. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem besonders guten Wanderbegleiter – gerade wenn Kinder mit von der Partie sind.

Mutprobe für Feliceto. Die meisten Esel sind wasserscheu und werden sich weigern einen Bach zu durchqueren.
Mutprobe für Feliceto: Die meisten Esel sind wasserscheu und werden sich weigern, einen Bach zu durchqueren.

Ist einem Esel etwas unheimlich, bleibt er meistens stehen. Lasst Ihr ihm dann Zeit die Situation zu bedenken und versucht, ihm die Angst zu nehmen, geht er häufig weiter. Trotzdem gibt es Hindernisse, die mit Esel unüberwindlich bleiben. Die meisten Esel mögen kein Wasser und werden sich weigern, einen Bach zu durchwaten. Unpassierbar sind schwankende Brücken oder sehr schmale Stege. Ansonsten haben Esel, wie alle Lebewesen, einen persönlichen Charakter, reagieren auf ihre Umgebung und haben manchmal ihre Launen. Einen gut trainierten mittelgroßen Esel kann man mit etwa 40 Kilo beladen – er trägt also entweder euer Gepäck für eine mehrtägige Wanderung oder ein jüngeres Kind.

Mit dem Ausleihen eines Esels übernehmt ihr während eurer Wanderung die Verantwortung für sein Wohlergehen und für die geliehene Ausrüstung. Es ist also notwendig, sich vorher mit allem vertraut zu machen. Wer eine längere Eselwanderung plant, sollte zumindest grundsätzlich Erfahrung mit Tieren mitbringen.

Hier gibt es 14 konkrete Tipps zum Wandern mit Esel.

Eselwanderungen findet ihr in folgenden Büchern: